Fortuna-Check: Verletzungssorgen machen Mittelfeld brüchig
Bei Zweitligist Fortuna fallen die Leistungsträger aus. Trainer Meier muss umstellen.
Düsseldorf. Eigentlich gab es im Mittelfeld der Fortuna kaum Baustellen. Eigentlich. Denn von zwölf Abgängen im Sommer waren nur drei Mittelfeldspieler. Zwei neue kamen hinzu, die Bilanz stimmt also in etwa.
Selbst die Verletzung von Andreas Lambertz (Bänderriss in der Schulter), der zum Saisonstart des Fußball-Zweitligisten im DFB-Pokal bei Drittligist TuS Koblenz ausfällt, musste nicht nervös machen.
Bis sich am vergangenen Wochenende Oliver Fink einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zuzog und Marco Christ das Testspiel am Dienstag verletzt abbrechen musste. Ausgerechnet drei "Eckpfeiler" des Teams, wie es Trainer Norbert Meier ausdrückte, fielen plötzlich aus. In dem Fall können zwar die Zugänge Thiago Rockenbach und Sascha Dum sowie Patrick Zoundi die Lücken füllen. Aber ohne Christ und Lambertz fehlt es dem Mittelfeld an spielerischer und kämpferischer Qualität.
Auf der "Sechser"-Position sieht sich Claus Costa durch die Ausfälle und den Weggang von Stephan Sieger (Saarbrücken) derzeit keiner Konkurrenz gegenüber. Das muss er auch nicht, wenn er die Leistung der vergangenen Spielzeit wiederholt, kompromisslos vor der Viererkette aufräumt und den Kreativspielern den Rücken freihält. Wenn Costa in den ersten Saisonspielen überzeugt, dürfte ihm die bevorstehende Genesung von Fink und Lambertz, die ebenfalls diese Position bekleiden können, keine schlaflosen Nächte bereiten.
Hinter den Spitzen wäre Christ gesetzt. Sein direkter Konkurrent Thiago Rockenbach ist technisch ebenso stark, vielleicht noch zu langsam für die zweite Liga. "Ich mache mir selbst nicht so viel Druck, die Entscheidung liegt beim Trainer", sagt Rockenbach.
Auf den Flügeln hat Trainer Meier indes die große Auswahl, denn durch das Überangebot an Stürmern (sieben für zwei Positionen) ergeben sich viele Variationsmöglichkeiten.
Links scheint sich Sascha Dum mit Linksverteidiger Johannes van den Bergh als Duo etabliert zu haben, aber die Stürmer Marcel Gaus und Maximilian Beister könnten dort ebenfalls wirbeln.
Auf der rechten Seite könnte Zoundi die verletzten Lambertz und Fink ersetzen, die eigentlich den Vorzug bekommen hätten.
"Ich arbeite hart um ins Team zu kommen", sagt der Mann aus Burkina-Faso, der eigens seine Länderspiel-Verpflichtungen für die Saison absagte. Er muss sich wohl auch gegen Thomas Bröker durchsetzen, den Meier als "Offensiv-Allrounder" sieht. Der eigentlich systemtreue Meier gibt sich offen: "Wir variieren sicher mal im Saisonverlauf."