Fortuna Düsseldorf Drei Jahre Vertrauen in Kaan Akca

Der 21-Jährige erhält einen Profivertrag bis 2018 bei Fortuna Düsseldorf und gilt als Mittelfeld-Talent.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Die Verantwortlichen von Fortuna Düsseldorf haben zuletzt viel Kritik erhalten. Dass sie nicht mehr auf langgediente Fortunen und eigene Talente setzen, hieß es da zum Beispiel. „Jetzt konnten wir erneut einen hochtalentierten Spieler aus dem eigenen Nachwuchs an den Verein binden“, erklärte Sportvorstand Helmut Schulte. Kaan Akca erhält einen Dreijahres-Vertrag. Der 21-Jährige zählt sogar zu den Spielern von Fortuna, die die längste Vereinszugehörigkeit haben. Seit 2008 schnürt der Filigran-Techniker bereits die Fußballschuhe für den Fußball-Zweitligisten. Und künftig soll er dies als Profi tun.

„Ich bin regelrecht geschockt von dem, was da passiert ist“, sagte Akca gestern nach dem Training mit einem Grinsen. Man konnte ihm anmerken, dass er vor Mikrophon und Schreibblock noch deutlich mehr Respekt hat, als vor jedem gegnerischen Abwehrspieler. „Ich kann noch gar nicht glauben, dass mein Traum vom Profi nun wahr geworden ist. Gefühlt war ich vor kurzem noch Balljunge, nun gehöre ich zum Lizenzspielerkader. Das macht mich überglücklich“, sagte der 21-Jährige.

Im Winter war Akca erstmals bei den Profis dabei, als Oliver Reck ihn — sofort nach der Reha wegen einer Meniskusverletzung — ins Trainingslager nach Spanien mitgenommen hatte. In der U 23-Mannschaft konnte der junge Spieler vor und nach seiner Verletzung überzeugen. Als Ballverteiler, Pass- und Ideengeber. „Kaan Akca konnte mehrfach seine außergewöhnlichen fußballerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen“, sagte Schulte. „Wir sind uns sicher, dass sein Entwicklungspotenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.“ Das zeigt auch, dass Akca direkt mit einen Drei-Jahres-Kontrakt ausgestattet wurde.

Der begabte Fußball-Techniker ist nicht abgehoben. Dass er sich sofort bei denjenigen bedankte, die ihm den Weg in den Profibereich geebnet haben, unterstreicht dies. „Ich möchte mich bei Markus Hirte und allen Jugendtrainern bedanken, die mich auf meinem Weg bei der Fortuna begleitet haben“, sagte Akca, dem man in seinen ersten Jahren bei Fortuna mangelnde Effektivität und vor allem fehlendes Durchsetzungsvermögen nachgesagt hatte. „Da hat er in den vergangenen Jahren deutlich dazu gewonnen, so dass er sich den Vertrag einfach verdient hat“, meinte Markus Hirte, der Leiter des Fortuna-Nachwuchs-Leistungszentrums.

Lob kommt auch von dem Trainer, der ihn derzeit im Profikader unter seinen Fittichen hat. „Er ist ein talentierter Junge. Falls er sich weiter so gut entwickelt, traue ich ihm zu, dass er in absehbarer Zeit im Stadion auf dem Platz stehen wird“, erklärte Fortunas Interimstrainer Taskin Aksoy, der Akca auch aus der U 23 bestens kennt. „Jetzt liegt es an ihm, Vollgas zu geben. Er hat eine überragende Technik und ein gutes Auge. Man muss aber auch Geduld mit ihm haben.“ Nur die absolute Robustheit würde noch fehlen. Aber er habe seit einem halben Jahr ein entsprechendes Trainingsprogramm, dass er durchziehen müsse. „Für mein erstes Jahr habe ich mir vorgenommen, Erfahrungen zu sammeln und von den älteren Spielern zu lernen“, sagte Akca in aller Bescheidenheit.