Meinung Ein weiterer Schritt für Fortuna

Fortunas Weg ist noch weit. Warum das so ist, hat das Spiel gegen ausgebuffte Dresdner am Freitag gezeigt. Die Sachsen wussten genau, wo die Schwachstellen des Funkel-Teams (noch) sind. Es war kein zweites Hannover, wo sich die Mannschaft mehr oder weniger willenlos überfahren ließ.

Foto: Sergej Lepke

Aber es war auch keine knappe oder unglückliche Niederlage, sie war auch in dieser Höhe verdient. Fortuna kann einzelne Spieler ersetzen, wenn ein Debütant oder Youngster von den anderen aufgefangen wird. Aber wenn sechs Stammspieler gleichzeitig fehlen, ist das für eine so junge Truppe einfach zu viel verlangt.

Fortuna kann auch eine taktische Veränderung kompensieren, wenn der eine oder der andere Leistungsträger ausfällt. Aber dass dann auch alle Laufwege und die Automatismen funktionieren, würden auch die besten Trainer der Welt nicht einfordern. Fortuna hat wie jede andere Mannschaft auch mit Rückschlägen zu kämpfen, besonders wenn sie zu psychologisch ungünstigen Zeiten eintreten. Das 0:1 nach 25 Sekunden, während fast alle Spieler des Gastgebers damit beschäftigt waren, Lumpi Lambertz bei seinen ersten Gehversuchen im eigenen Stadion und fremden Trikot zu beobachten, war so ein Nackenschlag.

Und dann hatte sich die Mannschaft halbwegs wieder gefangen, schlägt hinter Michael Rensing ein Ball im Tor ein, der vielleicht sonst höchstens einmal in 100 Fällen dort gelandet wäre. Die Hoffnung auf einen Erfolg war endgültig nach dem 0:3 und der verletzungsbedingten Auswechslung eines weiteren Stammspielers (Schmitz) dahin. Wer das nicht versteht, hat noch nie Fußball gespielt. Dass Spieler und Fans trotzdem Moral bewiesen, deutet auf einen fortgeschrittenen Prozess des Zusammenwachsens. Und dann gehört es auch dazu, es zu akzeptieren, wenn der Gegner einfach besser war. Ein Drumherumreden gab es nicht. Auch eine erfreuliche Entwicklung und ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.