Endlich lacht das Glück für Stefan Reisinger
Der 31 Jahre alte Stürmer darf sich über ein Tor und ein überzeugendes Teamwork freuen.
Düsseldorf. Die Fans trauten ihren Augen nicht. Der Trainer staunte ebenfalls: „Wie er den verwandelt hat. Das war eiskalt“, sagte Norbert Meier über das Tor von Stefan Reisinger, der mit seinem Solo und dem Tor zum 2:0 (64.) das Spiel gegen den Hamburger SV am Freitag vorzeitig entschieden hatte.
„Viel läuft ja auch intuitiv ab, da bin ich mit Tempo ins Eins-gegen-Eins gegangen. Aber da gehört auch ein wenig Glück zu“, sagte Reisinger, der trickreich drei Gegenspieler ausgespielt und HSV-Keeper René Adler ohne Chance gelassen hatte.
„Hat im Fernsehen gar nicht so schlecht ausgesehen. Nur mein Bauch war im Fernsehen zu dick, da muss ich noch dran arbeiten“, meinte der Torschütze mit einem breiten Grinsen. Viel wichtiger war Reisinger allerdings, dass er wieder schmerzfrei laufen und schießen kann. „Ich hoffe, das Leiden hat jetzt ein Ende. Das Knie hat gut gehalten.“
Seit dem Siegtreffer im Pokal-Erstrunden-Spiel in Burghausen war der 31-Jährige nicht gerade ein Glückspilz. Eine Knieverletzung und eine Lebensmittelvergiftung setzten ihn zunächst außer Gefecht, dann ließen eine Mandelentzündung und neue Knieprobleme den gebürtigen Landshuter weiter außer Gefecht.
„Ich war frustriert und geknickt, weil ich der Mannschaft nicht so helfen konnte“, sagte Reisinger, der glücklich ist, dass seine Mannschaft und er selbst den Negativtrend endlich beenden konnten. „Es hat mich gefreut, dass mich der Trainer so früher eingewechselt und mir das Vertrauen geschenkt hat“, sagte er. Natürlich haben er uns seine Kollegen nicht vor Selbstvertrauen gestrotzt. „Dass man ein wenig Glück braucht, ist doch klar. Das gilt für mein Tor genau so wie für unseren Erfolg.“
Norbert Meier bewies einen guten Riecher mit seinen Einwechslungen. Nicht nur Reisinger überzeugte, sondern auch Leon Balogun (siehe Artikel unten). Damit fühlt sich Fortunas Trainer bestätigt, dass alle Spieler aus dem Kader benötigt werden.
„Das, was der Reisinger da gemacht hat, war sensationell“, sagte Axel Bellinghausen bewundernd. „Man kann von Teamwork nur sprechen, man kann es aber auch umsetzen. Und das haben wir geschafft“, meinte Fortunas Mittelfeldspieler.