Fortuna Düsseldorf Fans sprechen sich gegen Jäger aus

Offener Brief von 16 Ultra-Gruppen gegen Interimsboss als Dauerlösung.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Im Block 42 war es auf meterhohen Lettern zu lesen: „Neuanfang“ hatten Fortunas Ultras am Freitag auf ein Transparent geschrieben und damit vor allem den Vorstand gemeint. Wenige Stunden zuvor hatten 16 Ultra-Gruppen einen Aufruf verfasst, der sich gegen Paul Jäger als Vorsitzenden ausspricht.

„Vorstand und Aufsichtsrat befinden sich seit Monaten in einem kaum noch tragfähigen Zustand“, schreiben die Ultras und lassen kein gutes Haar an den Funktionären: Der Vorstand habe sich „immer weiter von Vereins- und Faninteressen entfernt, und sich stattdessen der DFL, dem DFB und jeglicher Art von Presse anbiedert“, heißt es zu den Kontroversen rund um die Flüchtlingsaktion der „Bild“.

Besonders haben es die Fans auf Paul Jäger abgesehen. Der ist nach der Trennung von Vorstandschef Dirk Kall gerade als Interimsboss unterwegs und lässt keine Gelegenheit aus, sich als Versöhner und Durchgreifer zu präsentieren. Mittlerweile sagt der eigentliche Finanzchef auch offen, dass er gern Vorsitzender werden würde.

Das wollen die Ultras verhindern und zählen zahlreiche Verfehlungen Jägers auf. Angefangen bei seinem Ausraster in Offenbach 2012, als er den schweigend gegen das neue Sicherheitskonzept der Liga protestierenden Fans das Pokal-Aus ankreidete und sie als „Pack“ beschimpfte, über seine Rolle bei der „Bild“-Aktion und der Demontage des damaligen Trainers Mike Büskens bis hin zu seiner Aussage, er könne sich eine Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Verein vorstellen. „Jägers Ansichten stehen somit im Widerspruch zu den Interessen und Werten des Vereins und seiner Mitglieder“, schreiben die Fans und fordern alle Mitglieder auf, bei der Versammlung am Mittwoch „deutlich zu machen, dass Paul Jäger als Vorstandsmitglied, und erst recht als Vorstandsvorsitzender keine Option sein darf“. bes