Fortuna Düsseldorf Norbert Meier will nicht erneut in die Relegation
2012 bei Fortuna Segen, 2014 in Bielefeld Fluch — Arminias Trainer scheint Dramen anzuziehen.
Düsseldorf. Der Blick war eine Mischung aus Ungläubigkeit sowie purem Entsetzen — und ging dennoch ins Leere. Wie versteinert stand Norbert Meier am 19. Mai 2014 um kurz nach 23 Uhr auf der Bielefelder Alm am Spielfeldrand. Gerade hatte Elton da Costa das 4:2 für Darmstadt 98 erzielt. In der 122. Minute eines dramatischen Relegations-Rückspiels war der Zweitliga-Abstieg von Arminia Bielefeld besiegelt.
Zwei Jahre zuvor noch hatte Meier das komplette Gegenteil erlebt. Mit Fortuna Düsseldorf schaffte er in der Relegation den Bundesliga-Aufstieg. Damals flippte Meier nach entscheidenden Toren regelrecht aus und bezeichnete sich danach selbst als brünstige Hirschkuh oder als Honk. „Das bricht dann einfach so aus mir heraus“, sagte Meier.
Ein Jahr später musste er mit der Fortuna absteigen. Am letzten Spieltag rutschte sein Team erstmals unter den Strich. Der denkbar ungünstigste Zeitpunkt. Wie ein Jahr darauf eben auch die 122. Minute in Bielefeld.
Normalerweise greifen dann die üblichen Mechanismen und während in Bielefeld daher auch schon eifrig über mögliche neue Trainer spekuliert wurde, verkündete die Arminia, dass der alte bleibt. „Ich nehme die Herausforderung 3. Liga an. Ich bin nicht der Typ, der nach einer Enttäuschung sofort davon läuft“, sagte Meier.
Ähnlich hatte sich der gebürtige Reinbeker auch nach dem Abstieg mit der Fortuna geäußert. Damals allerdings erfolgte die Trennung. Wie es mit ihm weitergegangen wäre? Reine Spekulation. Die Arminia jedenfalls führte Meier auf direktem Wege zurück in die 2. Liga.
Dort trifft der 57-Jährige nun auf Fortuna. Schon zum zweiten Mal, weshalb trotz seiner sechs Jahre dort inzwischen eine gewisse Nüchternheit eingetreten ist. „Fortuna ist sicher mehr als eine lockere Bekanntschaft. Das war schon eine besondere Zeit. Doch eine große Party wird es nicht geben. Wir wollen drei Punkte holen“, erklärte Meier.
Vieles spricht allerdings eher für einen Zähler. Schließlich gab es in den bislang zehn Spielen bereits acht Remis. Womit sich nicht wirklich vom Fleck kommen lässt. Der Relegationsrang bleibt in Sichtweite. Von dem aber hat Norbert Meier zumindest in Bielefeld die Nase voll.