Fortuna-Arzt: „Wenn nichts passiert, ist alles gut“

Thomas Wieczorek ist der neue Mannschaftsarzt bei der Fortuna. Der 44-Jährige hofft, dass er möglichst wenig zu tun bekommt.

Foto: Wolff

Düsseldorf/Estepona. Neuzugang Thomas Wieczorek hat bei Fortuna Düsseldorf direkt seinen Stammplatz sicher. Und möchte trotzdem so wenig wie möglich zum Einsatz kommen. Der 44-Jährige ist nämlich kein Spieler, sondern neuer Mannschaftsarzt des Fußball-Zweitligisten. Der aus Hilden stammende Orthopäde arbeitet mit Ulf Blecker (Orthopäde) und Ulrich Keil (Kardiologe) im kleinen Medizinerteam eng zusammen.

Im Trainingslager in Spanien hat Wieczorek seine erste Feuerprobe bereits bestanden. Die kurze Behandlung von Dustin Bomheuer (Prellung) am zweiten Trainingstag und die Versorgung einer leicht blutenden Kopfwunde beim Vorstandsvorsitzenden Dirk Kall nach einem unkontrollierten Fächerwurf stellten den Mediziner im Trainingslager aber nicht unbedingt vor die größten Herausforderungen.

Der als niedergelassener Arzt tätige Wieczorek ist im Düsseldorfer Sport kein Unbekannter. Für den ART hat der 44 Jahre alte Mediziner bereits die Handballer und Leichtathleten betreut. „Wenn ein Verein wie Fortuna anfragt, ist das auch nicht ganz uninteressant“, sagt Wieczorek, der von „Leuten empfohlen wurde, die meinten, dass ich bisher ganz gute Arbeit geleistet hatte“.

Sport war für Wieczorek schon immer ein Thema. Er selbst spielte Tennis und war in der Leichtathletik aktiv, musste sein Programm wegen Zeitmangels aber ein wenig runterschrauben.

„Jetzt mache ich nur ein wenig Fitnesstraining, jogge ab und zu und möchte mich aber auch noch um meine Familie kümmern“, sagt der Ehemann einer „reizenden Frau“ und Vater der dreijährigen Lilly. „Ich war immer schon sportinteressiert, und so wurde einer meiner Schwerpunkte die Sportmedizin.“

Von allen Beteiligten bei der Fortuna sei er sehr gut aufgenommen worden. Auch die Verständigung mit dem Trainer hat sich sehr gut angelassen. „Klar, dass man da in einem engen Kontakt stehen muss“, meint Wieczorek.

Die Schnittstelle mit dem Athletikttrainer sei aber mindestens genau so wichtig, um ein individuelles Training für Spieler wie Heinrich Schmidtgal zusammenzustellen, die nach einer Verletzung wieder an die Mannschaft herangeführt werden. „Als Orthopäde kümmere ich mich um die Vorsorge und Koordination von Physiotherapie, Rehabilitation und Re-Integration ins Training.“

Das Brainstorming mit Kollege Ulf Blecker, mit dem er sich bei Training und Spiel der Fortuna abwechselt, hat längst stattgefunden, da sich die beiden Orthopäden schon länger kennen.

Auf richtig viel Arbeit könnte Wieczorek allerdings gern verzichten: „Wenn mal nichts passiert, ist für die Mannschaft alles gut. Wenn Ausfälle da sind, muss man erst mal gewichten, wie die Betreuung ist. Der Patient soll schnell wieder fit werden, aber auch nicht zu früh wieder einsteigen“, erklärt der Mediziner, der eng mit dem Physio-Team zusammenarbeiten wird. Weil er eine Privatpraxis hat, lässt sich seine Arbeit selbst dann gut koordinieren, wenn Reisen in Bundesliga-Städte in der nächsten Saison dazukämen. Wieczorek hätte nichts dagegen.