Fortuna bekommt dank „Skippy“ Kruse die Wende hin

üsseldorf (dpa) - Bei der Humba mit den Fans benötigte er noch die Hilfe seiner Mitspieler, den Sieg gegen den VfB Stuttgart zuvor hatte Robbie „Skippy“ Kruse mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack fast im Alleingang herausgeschossen.

„Ich habe zum ersten Mal so mit den Fans gefeiert, das war ein großer Spaß. Aber ich freue mich viel mehr über den Erfolg der Mannschaft als über meine beiden Tore“, sagte der australische Stürmer von Fortuna Düsseldorf nach dem 3:1 (2:0)-Erfolg gegen die Schwaben. Mit einer stark verbesserten Leistung fuhr der Aufsteiger den ersten Sieg in der Rückrunde ein und hält mit zehn Punkten Vorsprung weiterhin große Distanz zu den direkten Abstiegsplätzen.

„Das ist eine große Erleichterung. Nach den Ergebnissen der Konkurrenz sieht man wie wichtig dieser Sieg ist“, befand Oliver Fink, der nach Kruses Doppelpack (10./37.) und dem Anschlusstreffer durch Christian Gentner (60.) mit dem 3:1 kurz nach seiner Einwechslung den Sieg perfekt machte. „Damit haben wir nicht nur die Mannschaften unter uns, sondern auch vor uns unter Druck gesetzt“, meinte Fortunas Clubchef Peter Frymuth.

Auch Trainer Norbert Meier, der in Neuzugang Martin Latka und Rückkehrer Stelios Malezas ein neues und gut funktionierendes Innenverteidiger-Paar nominiert hatte, war hochzufrieden mit der guten Leistung. Allerings zog sich Latka einen Nasenbeinbruch zu, wie der Club am Sonntag mitteilte. Er soll aber mit einer Spezialmaske sobald wie möglich wieder ins Training zurückkehren.

„Man hat gespürt, dass das Team das Ruder rumreißen möchte. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt und sich nicht von Negativerlebnissen beeinflussen lässt“, sagte der Coach, wohlwissend, dass die Gäste in der zweiten Halbzeit zunächst dem Ausgleich näher waren als seine Mannschaft dem 3:1. „Wir haben doch gegen eine Mannschaft gespielt, die international spielt und ganz andere Ziele hat“, meinte Meier.

In der Tabelle liegen die Stuttgarter nach vier Niederlagen am Stück allerdings nur noch einen Zähler vor dem Aufsteiger vom Rhein. „Da hat man immer schlechte Argumente. Da brauchen wir nichts schönzureden“, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic. Trainer Bruno Labbadia sprach von einer „bitteren Niederlage“, weil man dem Gegner in die Karten gespielt habe. Trotz des Ausfalls wichtiger Spieler wie Martin Harnik oder Georg Niedermeier hatte das Team immer noch genügend Klasse. „Da stehen elf Spieler auf dem Platz, die qualitativ besser sind als die Düsseldorfer“, befand Bobic.

Das aktuell größte Problem liegt in der Defensivordnung. „Wir kassieren einfach zu viele Tore“, meinte der frühere Torjäger Bobic. Allen Gegentreffern gingen individuelle Fehler durch Neuzugang Felipe oder Serdar Tasci voraus. Der Nationalspieler ist sich des Ernstes der Lage bewusst. „Das kann schnell gehen, dass man unten dabei ist“, sagte Tasci. Bobic fordert für das Heimspiel gegen Werder Bremen mehr Leidenschaft: „Wir müssen den letzten Kick bekommen.“ Er betonte aber, dass man in Ruhe weiter arbeiten werde. „Wichtig ist, jetzt nicht in Aktionismus zu verfallen.“