Fußball Fortuna: Die Euphorie ist vergangen
Aufstieg verpasst, Rückrundenletzter - viele Fans sind von der Leistung der Mannschaft enttäuscht und wenden sich ab.
Düsseldorf. Wenn Sonntag gegen 17.15 Uhr das Heimspiel der Fortuna gegen den FSV Frankfurt abgepfiffen wird, geht eine Saison zu Ende, die hoffnungsvoll begann und in Ernüchterung endet. Der Verein hat zum zweiten Mal in Folge den Aufstieg in die 1. Bundesliga verpasst.
Die Euphorie, die noch während der Bundesligasaison 2012/13 unter den Fans herrschte, scheint verflogen zu sein. Unglaubliche 31 000 Dauerkarten setzte der Verein damals ab. In der aktuellen Spielzeit waren es nur etwas mehr als 21 000. Während der aktuellen Saison ging die Zahl der Stadionbesucher noch einmal zurück: Kamen in der Hinrunde im Durchschnitt knapp 32 000 in die heimische Esprit-Arena, waren es pro Rückrundenspiel 4000 weniger.
Kai Niemann, Pressesprecher der Fortuna, überrascht diese Entwicklung nicht: „Die Zahl der Zuschauer ist immer abhängig vom sportlichen Erfolg. Wenn die Mannschaft viele Spiele verliert, kommen auch weniger Zuschauer ins Stadion.“ Von einer nachlassenden Fortuna-Begeisterung in der Stadt möchte er aber nicht sprechen: „Die Fortuna hat eine starke Fanbase, die dem Club die Treue hält.“
Doch das nachlassende Interesse der Fans ist nicht nur im Stadion zu spüren, sondern auch in den Altstadtkneipen. „Zu Bundesligazeiten war hier deutlich mehr los“, berichtet Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadtwirte. Dem stimmt auch Peter Klinkhammer, Besitzer vom Bierhaus Zille, zu und ergänzt: „Die Anstoßzeiten der 2. Liga zur Mittagszeit sind für viele TV-Zuschauer einfach nicht attraktiv.“
Die derzeitige Unzufriedenheit der Anhänger ist auch im Fanshop am Burgplatz zu spüren. „Die Stimmung ist nicht mehr so gut wie am Anfang der Saison“, verrät eine Verkäuferin: „Viele Anhänger hatten als Saisonziel einen vorderen Tabellenplatz erwartet.“ Das sieht auch Andreas Hintz, ehemaliger Vorsitzender des Fanclubs „Fortuna Treu“ so. Er ist froh, wenn die Saison nach dem morgigen Spiel endlich vorbei ist. „Grund für die schlechte Stimmung ist die Art, wie die Mannschaft die Spiele verloren hat.
Man hatte oft den Eindruck, es wäre den Spielern egal, ob sie verlieren“, sagt Hintz, der seit 1995 kein Meisterschaftsspiel der Fortuna verpasst hat. Hintz hofft, dass sich die Stimmung unter den Fans durch die spielfreie Sommerpause wieder bessert und fügt an: „Mittelfristig wünsche ich mir den Verein wieder in die 1. Liga.“
