Erneuter Bank-Platz gegen den KSC? Darum ist de Wijs in Fortunas Innenverteidigung aktuell außen vor

Düsseldorf · Bei der Fortuna gibt es ein enges Rennen in der Innenverteidigung.

Jordy de Wiljs saß beim ersten Spiel nur auf der Bank.

Foto: Moritz Mueller

Fortuna bestreitet am Samstag das erste Spiel in der Arena. Dort wird das „Auflaufen“ von Daniel Thioune allerdings nicht der erste Besuch nach der Sommerpause sein. „Ich war schon zur Europameisterschaft hier und ein paar Tage später beim Coldplay-Konzert. Das war auch mega. Somit verbinde ich die Arena immer mit tollen Erlebnissen“, betont der Trainer: „Das werde ich auch weiterhin tun. Aber alles, was vor uns liegt, wird nichts mehr mit der Relegation zu tun haben.“ Dieser Ansatz gilt auch für Entscheidungen in der Düsseldorfer Startelf.

Denn in der Anfangsformation fand sich Jordy de Wijs beim Auftaktsieg nicht wieder. Darüber hat Thioune mit seinem Schützling gesprochen. „Ich habe Jordy an meinen Gedanken teilhaben lassen“, verrät der Coach. „Ich werde an Ergebnissen gemessen und die Spieler werden an Leistungen gemessen. Deshalb erwarte ich, dass alle Spieler Leistung anbieten. Das tut Jordy.“ Der Niederländer ist also definitiv fleißig. Doch das reicht noch nicht für einen festen Platz in der Abwehrzentrale. Das „Problem“ von de Wijs: Tim Oberdorf, Joshua Quarshie und Andre Hoffmann haben sich ebenfalls stark präsentiert. Der Wettkampf um die nur zwei Plätze in der Innenverteidigung der Viererkette ist also sehr eng gewesen. „Da haben alle darum gekämpft“, beurteilt Thioune und fügt zum Austausch mit de Wijs an: „Dann waren meine Gedanken, die ich ihm mitgeteilt habe: Wenn Tim Oberdorf nicht ganz so viel verkehrt macht, starten wir mit Tim in die Saison. Dann ging es drum: Wer wird der Partner von Tim, wenn es eine Viererkette ist?“ Letztlich wurde es Andre Hoffmann. Der Kapitän „hatte am Ende die Nase ein Stück weit vorne. Das habe ich Jordy kurz erläutert. Ob das immer richtig ist, das weiß ich nicht“, berichtet Thioune, der die Reaktion des enttäuschten de Wijs total nachvollziehen kann: „Jordy trägt es sehr professionell und ist unzufrieden. Es wäre auch aber komisch, wenn er es nicht wäre.“ Thioune ist in der komfortablen Lage, dass die Qualität in der Innenverteidigung hoch ist. Deshalb müsse es mancher Spieler, der momentan etwas außen vor ist, „aushalten können und sich wieder anbieten“. Das wird de Wijs weiterhin tun. Ob es für den Niederländer für die Startelf reicht, wird sich zeigen. Wahrscheinlich starten also Hoffmann und Oberdorf gegen Karlsruhe. Die Badener um ihren Trainer Christian Eichner loben die Fortuna und sehen sie „dieses Jahr ganz, ganz weit oben“, weil bei den Rheinländern „eine große Harmonie“ bestehe. Dieses Kompliment nimmt Thioune gerne an. Doch der Trainer ordnet auch ein: „Konstanz entwickelt sich, wenn man Kontinuität voraussetzt. Das ist in Karlsruhe so. Deshalb kann ich den Ball so zurückspielen. Das macht dort auch einen sehr harmonischen Eindruck. Das hängt aber auch unmittelbar mit Ergebnissen zusammen.“ Diese sprechen übrigens in jüngster Vergangenheit für Fortuna. Denn die Düsseldorfer haben, seitdem Thioune dort Trainer ist, kein einziges Mal gegen den KSC verloren. Drei Siege fuhren die Rheinländer unter ihrem aktuellen Übungsleiter im Kräftemessen mit diesem Gegner ein und trennten sich zweimal remis. Doch trotzdem wird es auch dieses mal eine enorme Herausforderung sein, in diesem Duell zu bestehen. „Das wird unsere größte Aufgabe sein – in beide Richtungen zu kontrollieren und wach zu sein. Dann sind die Dinge, die am vergangenen Wochenende in Darmstadt gut waren, erstmal die Basis dafür, dass wir am Samstag erfolgreich sein könnten“, erklärt Thioune, der das erste Heimspiel in der neuen Saison kaum erwarten kann. Der 50-Jährige betont: „Es ist mittlerweile auch mein Wohnzimmer. Ich freue mich jedes Mal, einlaufen zu dürfen.“