Sieben Pleiten in Serie Das ist das heißeste Pflaster der Liga für Fortuna
Düsseldorf · Manche Gegner liegen einer Fußballmannschaft einfach schlechter als andere. Das muss nicht einmal vorrangig mit der Qualität der Spieler zu tun haben: Fortuna schlägt sich gegen höher eingeschätzte Teams mitunter besser als gegen Außenseiter. Wo die Trauben besonders hoch hängen.
(jol) Die Innenstädte von Nürnberg und Fürth liegen nur 7,2 Kilometer Luftlinie auseinander. Und an ihren Rändern stoßen die beiden Städte sogar direkt aneinander: Es gibt Straßen, wie etwa auch bei Düsseldorf und Neuss, da taucht plötzlich ein Ortsschild auf – und schon befindet man sich in der jeweils anderen Stadt. Sie mögen sich nicht sonderlich, die mittelfränkischen Nachbarn. Und jahrzehntelang war es so, dass ein Fußballprofi, der bei der Spielvereinigung Greuther Fürth anheuerte, nahezu überall ein Haus beziehen durfte; nur keinesfalls in Nürnberg. Fortuna hat in den vergangenen Jahren häufig gegen beide Klubs gespielt, gegen das „Kleeblatt“ ebenso wie gegen den „Club“, und dabei gibt es einen gewichtigen Unterschied.
Die Düsseldorfer bezogen zwar beim 1. FC Nürnberg auch schon die eine oder andere Klatsche, feierten aber in jüngerer Vergangenheit auch schon wichtige Siege. Im Mai 2018 zum Beispiel, als Kaan Ayhan in der Schlussminute den Treffer zum 3:2-Erfolg köpfte, der Fortuna im Duell der beiden bereits feststehenden Aufsteiger zum Zweitligameister machte. Oder ein Jahr zuvor, als es ebenfalls einen 3:2-Sieg gab, der den Weg zum Klassenerhalt ebnete. Der Fürther Ronhof hingegen ist für die Rheinländer das heißeste Pflaster der Liga. So oft das Stadion am Laubenweg auch den Namen wechselte, vom Playmobil-Stadion über die Trolli-Arena bis zum aktuelle Status „Sportpark Ronhof Thomas Sommer“, eines blieb immer gleich: Wenn Fortuna dorthin kommt, gibt’s was auf die Mütze. Nicht die besten Aussichten für den Sonntag, denn ab 13.30 Uhr treffen Grün-Weiß und Rot-Weiß erneut am Laubenweg aufeinander. Ein wichtiges Spiel, denn der Tabellensechste aus Fürth braucht die Punkte ebenso dringend wie sein viertplatzierter Gast, wenn man nicht vor der letzten Länderspielpause des Jahres viel Boden gegenüber den Top drei verlieren will. Zuversicht kann Fortuna dabei allein aus den aktuellen Gegebenheiten mit den teilweise starken Darbietungen – die ersten Spielhälften im Pokal in Unterhaching und gegen Wehen einmal ausgenommen – der vergangenen Wochen ziehen. Denn die Bilanz der direkten Vergleiche mit der Spielvereinigung ist rekordverdächtig trist. In 14 Spielen im Ronhof gab es einen einzigen Sieg bei zehn Niederlagen, zuletzt kassierte Fortuna sieben Niederlagen in Serie. Selbst der einzige Sieg in Fürth in 94 gemeinsamen Fußballjahren hat noch ein bitteres G’schmäckle. Am 25. September 2012 gab es ihn, mit 2:0 durch Treffer von Oliver Fink (26.) und Ken Ilsø (34.). Es war in der einzigen gemeinsamen Bundesligasaison beider Klubs – und an deren Ende mussten beide absteigen. In der Zweiten Liga hat Fortuna dort überhaupt noch nicht gewonnen.