Was Trainer Thioune dazu sagt Diese große Chance bietet Fortuna ihr Restprogramm
Düsseldorf · Die Düsseldorfer treffen in den verbleibenden Spielen nur auf einen Spitzenklub.
Spätestens, wenn der Frühling Einzug hält und die Magnolien blühen, beginnt bei den Fußballfans das große Rechnen. Was geht noch für meine Mannschaft? Muss ich noch zittern? Oder schon mal Urlaubstage für die Relegationsspiele anmelden? In Düsseldorf ist das natürlich auch so, erst recht, nachdem Fortuna dank ihres Zwischenspurts in er Zweiten Liga mit drei Zu-Null-Siegen binnen 20 Tagen und zehn von zwölf möglichen Punkten in dieser Zeit wieder Anschluss an die Aufstiegsplätze gefunden hat.
Zum großen Rechnen gehört selbstredend auch der Blick aufs Restprogramm. Und da glauben einige Beobachter herausgefunden zu haben, dass die Truppe von Trainer Daniel Thioune das vermeintlich leichteste der Aufstiegskandidaten habe. In den verbleibenden acht Runden geht es zu Hause noch gegen Braunschweig, Fürth, Nürnberg und Magdeburg, auswärts heißen die ausstehenden Gegner Kaiserslautern, Schalke, Wiesbaden und Kiel.
In Tabellenplätzen bedeutet das nach aktuellem Stand: Der Vierte Fortuna triftt auf die Ränge zwei, acht, zehn, zwölf, 13, 14, 15 und 17. Nur noch ein Kontrahent aus der Spitzengruppe also, nur noch zwei aus der oberen Tabellenhälfte, aber mindestens drei Abstiegskandidaten. Wenn man nun dagegenhält, dass der um nur einen Punkt besser platzierte Hamburger SV noch Duelle mit den Rängen eins (St. Pauli), zwei (Kiel) und sechs (Paderborn) vor sich hat, könnte man daraus mit etwas gutem Willen einen Vorteil für Fortuna herauslesen.
Thioune möchte sich auf eine solche Einstufung – wenig überraschend – nicht einlassen. „Wir haben ja bei dem ,leichten’ Auftaktprogramm, das wir hatten, auch zu viele Punkte gelassen“, betont der Fortuna-Trainer, wobei die Anführungszeichen bei „leichten“ deutlich mitzuhören sind. „Elversberg zu Hause zum Beispiel. Das ist aber alles zu weit gedacht. Ich glaube, wir sind in der Lage, die Mannschaften zu schlagen, auf die wir treffen werden. Aber wir wissen auch, dass man das nicht unbedingt muss.“
Für den letzten Satz führt Thioune dann auch gleich ein Beispiel an. „Unser 2:2 in Karlsruhe sieht jetzt auch deutlich besser aus nach den letzten vier Wochen“, betont er, „wenn ich sehe, wo die überall ihre Tore schießen und wie viele.“ Gleich sieben davon etwa am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Magdeburg; das relativiert das Remis Fortunas im Wildpark in der Tat recht ordentlich.
„Es wird in den nächsten Wochen relevant sein, wie gut man sich auf ein Spiel vorbereitet“, erläutert Thioune. „Jetzt noch achtmal gegen St. Pauli am Millerntor zu spielen, wäre wahrscheinlich die größte Hürde, aber die anderen sind nicht unbedingt kleiner.“ Zumal, da die Düsseldorfer weder in der Liga (0:0) noch im DFB-Pokal (6:5 nach Elfmeterschießen) auf St. Pauli verloren haben in dieser Saison.
Auf der anderen Seite holte Fortuna in den Heimspielen gegen die Aufsteiger Osnabrück, Wehen und Elversberg nur magere zwei von möglichen (und im Grunde erwarteten) neun Punkten. Auswärts dagegen gab Fortuna in den bisher sechs Partien gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte noch keinen einzigen Zähler ab. Allein diese Beispiele zeigen, wie relativ doch die Bezeichnung „leichtes“ oder „schweres“ Restprogramm ist. Rechnen ist trotzdem erlaubt – solange man die Sache nicht allzu ernst nimmt.