Wann verlängert der Cheftrainer? Trainer Thioune: „Ich möchte um 15.30 Uhr am Spielfeldrand stehen“

Marbella · Der Vertrag von Daniel Thioune soll bald verlängert werden. Ziel des Trainers ist die Bundesliga.

Fortuna-Trainer Daniel Thioune bei der Arbeit im spanischen Trainingslager in Marbella. Das Team ist nun wieder zurück.

Foto: Christof Wolff

Klaus Allofs wollte sich bei seiner Einordnung der vergangenen acht Tage nicht zu intensiv einlassen. „Am Ende ist es immer schwierig zu sagen, ob es ein gutes oder schlechtes Trainingslager gewesen ist“, sagt der Sportvorstand kurz vor dem Abflug auf dem Flughafen in Malaga. „Nach dem ersten Spieltag wissen wir dann, wo wir stehen. Aber von den Rahmenbedingungen stimmte alles.“ Tatsächlich gab es schon ruckeligere Aufenthalte von Fortuna in Marbella während eines Wintertrainingslagers. Die Stimmung war nach außen hin zumindest gut, das Wetter über die gesamte Zeit mehr als ordentlich. Die sportlichen Ergebnisse (erst ein 1:5 gegen Borussia Dortmund zu einem sehr frühen Zeitpunkt, dann ein 1:0 gegen Grasshoppers Zürich mit ordentlich schweren Beinen) den Umständen entsprechend in Ordnung.

Und so ist dann auch Daniel Thioune mit seiner Mannschaft zufrieden. „Ich glaube, wir müssen den Prozess in den Vordergrund rücken“, sagt Fortunas Cheftrainer im traditionellen Abschlussgespräch im Teamhotel Marbella Banus. „Und Prozess bedeutet, in einem Trainingslager Inhalte zu platzieren und umzusetzen, sehen, was sich daraus entwickelt. Ich denke, dass ist uns bisher ganz gut gelungen.“

Der Trainer hat indes auch ein Thema in eigener Sache gesetzt. Denn nicht ganz zufällig zeigte sich sein Berater Sascha Brinker sowohl bei einer Trainingseinheit und dem zweiten Testspiel gegen Zürich in Linea. Das Signal war eindeutig und ist auch bei Allofs angekommen. Der Coach ist verhandlungsbereit. Bereits bei der Verkündung seiner eigenen Vertragsverlängerung hatte Allofs deutlich gemacht, dass er davon ausgeht, schon bald mit dem Trainer verlängern zu können.

Thioune bereit zur Vertragsverlängerung bei Fortuna

Und auch Thioune sieht keine unüberwindbaren Hindernisse im Weg. „Ich habe ja nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich mich absolut wohlfühle. Ich glaube schon, dass beide voneinander profitieren können, was das Einzahlen auf Erfolg in Zukunft betrifft. Wir wissen alle, wie ambitioniert Klaus Allofs ist. Er hat seinen Vertrag nicht verlängert, um dann vielleicht als Zweitliga-Sportvorstand abzutreten“, erzählt der 48-Jährige. „Mein Ziel ist auch völlig klar ausgerichtet. Deswegen können wir immer gerne über Aufstieg reden. Ich möchte um 15.30 Uhr am Spielfeldrand stehen. Ich lasse mich nicht treiben, ich bin geduldig, man muss es sich erarbeiten, verdienen. Und vielleicht ist dann auch der richtige Platz in Düsseldorf.“

Doch Thioune macht auch eine klare Ansage. „In der Offenheit aber auch: Das eine sind vertragliche Dinge, das andere sind natürlich auch sportliche Perspektiven, die man einfach auch haben muss.

Wie geht es weiter? Was passiert am 1. Juli? Wo soll der Weg hingehen? Wie können Kaderveränderungen aussehen? Dass es im besten Fall auch wahrscheinlicher wird, die Liga zu verlassen. Da sind wir permanent im Austausch. Ich würde mich freuen, noch lange in Düsseldorf zu bleiben – das steht außer Frage“, sagt er.

„Es ist schon ein positives Zeichen, dass man mit mir so vorzeitig in die Zukunft gehen möchte. Ich weiß dieses Bekenntnis sehr wertzuschätzen. Aber andersrum ist es auch ein Bekenntnis von meiner Seite aus, dass mein Ziel, in der Ersten Liga als Trainer arbeiten zu dürfen, ja auch nur perspektivisch über die Fortuna dann irgendwann eintreten kann.“

Und wann wird es Klarheit geben? „Ich glaube, das Ziel ist es, möglichst schnell sich für einen gemeinsamen Weg zu verständigen. Natürlich war mein Berater hier vor Ort. Aber ich hatte etwas mehr zu tun, als nur über meine Zukunft zu sprechen“, bekundet er.

„Wir werden uns nächste Woche treffen, wir werden uns austauschen. Er hat sicherlich auch immer wieder den Austausch mit Chris Weber und Klaus Allofs gehabt. Wir werden dann ein paar Dinge übereinanderlegen. Mit Chris Weber bin ich noch zu inhaltlichen Dingen im sportlichen Bereich verabredet und dann irgendwann kommt der weiße Rauch.“