Bei emotionalem Haller-Comeback Der BVB besiegt Fortuna deutlich

Marbella · Im Testspiel in Marbella hält Fortuna gegen den Bundesligisten lange gut mit. Doch nach einigen Wechseln in der zweiten Hälfte verliert der Zweitligist die Ordnung und muss ein 1:5 hinnehmen.

Dortmunds Karim Adeyemi (r.) versucht mit einer Grätsche, Fortunas Kristoffer Peterson vom Ball zu trennen.

Foto: dpa/David Inderlied

Die Veranstalter dieses „internationalen Freundschaftsspiels“ im spanischen Marbella hatten sich das dramaturgisch alles so schön ausgedacht. Wie das in der großen Fußballwelt so üblich ist, sollten die Mannschaften – angeführt vom Schiedsrichtergespann – zusammen auf den Rasen der Trainingsanlage von La Dama de Noche schreiten. Doch die einen (Fortuna) waren irgendwie schon da, die anderen (Borussia Dortmund) lümmelten verteilt auf dem Areal herum. Selbst das beherzte Einschreiten einer Organisatorin konnte diesen Bruch in der Regie nicht mehr verhindern. Schließlich fanden dann alle noch mit jeweils elf Spielern auf beiden Seiten ganz geordnet zusammen – und trennten sich am Ende mit einem 1:5 aus Düsseldorfer Sich. Ein verdienter Sieg für Dortmund, wenngleich ein paar Tore zu hoch.

Daniel Thioune auf Düsseldorfer Seite nutzte die Begegnung wie sein Gegenüber Edin Terzic dazu, in zwei Blöcken (mit einigen Konstanten) seine Spielideen auszuprobieren. Thioune musste freilich auch einige durchspielen lassen, weil er im Gegensatz zu Terzic überhaupt nicht über so viele Optionen verfügt. Thioune versucht freilich mit seinen Möglichkeiten zu improvisieren, in beiden Hälften hat er auf eine Dreierkette gesetzt.

Im ersten Durchgang allerdings in der Version mit Felix Klaus als Schienenspieler, was immer die Problematik mit sich bringt, dass sich fast schon zwangsläufig in der Defensive Löcher ergeben. Etwas gefälliger ist die Variante mit Mathias Zimmermann auf der Außenbahn, wenngleich er auch auf der Innenverteidiger-Position nicht fehl am Platze wirkt.

Die Geschichte dieses Spiels ist in etwa so zusammenzufassen: engagierter Beginn und dann plätscherte es so dahin. Der BVB versuchte sich in einem konzentrierten Aufbauspiel, wobei es auch oft beim Versuch blieb. Es reichte allerdings, um die Düsseldorfer Abwehr immer mal wieder zu überrumpeln. Auf der linken Seite musste sich Michal Karbownik einige Male mit der Rolle begnügen, nur noch hinterherzugucken. Im Stellungsspiel hat er mitunter noch deutlich Luft nach oben.

Beim 0:1 ging es gleichwohl über die rechte Seite – Pass hinter die Abwehr auf Marco Reus, Jordy de Wijs mit einer verunglückten Aktion auf Felix Passlack, der mit einem platzierten Schuss Florian Kastenmeier keine Chance ließ. Der Ausgleich fiel dann ein wenig glücklich. Denn hätte der Unparteiische genau hingesehen, hätte es eigentlich keinen Strafstoß geben dürfen. Zwar sank Christoph Klarer im gegnerischen Strafraum zu Boden, für einen Elfer war das aber zu wenig. Dawid Kownacki war es reichlich egal, er vollstreckte ohne Probleme.

Die Dortmunder ließen sich auch hernach nicht das Heft aus der Hand nehmen. Im Fallen stocherte Raphael Guerreiro den Ball in den Lauf zu Jude Bellingham. Der Mittelfeldmann spielte am Fünfmeterraum quer, Adeyemi stand dann da doch etwas zu frei und schob problemlos ein. Es sollte nicht der Schlusspunkt sein. Nils Schlotterbeck traf noch zum 3:1 aus der Distanz, es folgten noch weitere zwei Treffer von Donyell Malen.

„Natürlich ärgert mich das Ergebnis. Wie es hinten raus passiert ist, lässt sich leicht erklären“, sagte Thioune anschließend. „Das Personal, was am Ende auf dem Platz stand, war nicht in der Lage, dann auch die Qualität des Gegners einzugrenzen. Das war unser Ziel von der ersten Minute an. Wir haben aufgesetzt, dass wir tief verteidigen, mit einer Fünferkette, nicht mit einer Dreierkette, wenig Räume dem Gegner zugestehen. Über weite Strecken ist uns das gut gelungen. Ich fand auch, dass wir Momente hatten, wo wir spielerisch gut ausgesehen haben. Am Ende ist es ein Testspiel, in dem wir Schwerpunkte gesetzt haben.“