Mit 2:1 gegen Dortmund St. Pauli verlängert Fortunas Rekord

Auch Borussia Dortmund kann die Pokalserie der Düsseldorfer nicht überbieten.

Die Anzeigetafel am Millerntor mit dem Endergebnis.

Foto: dpa/Christian Charisius

Schlusspfiff am Millerntor. Um 22.38 Uhr am Dienstagabend sind die Spieler des Zweitliga-Spitzenreiters FC St. Pauli zwar so fertig, dass sie kaum noch die Arme zum Jubeln in die Luft werfen können – die 2000 Zuschauer im Stadion und Millionen Zuschauer am Fernsehschirm feiern den krassen Außenseiter aber mächtig ab. Die Hamburger haben soeben den haushohen Favoriten Borussia Dortmund mit 2:1 geschlagen und im Achtelfinale aus dem DFB-Pokal geworfen. Eine grandiose Leistung, zumal da das Ergebnis auch sportlich nicht unverdient zustande kam.

In diesem Moment hat mit großer Sicherheit niemand auf dem Platz daran gedacht, dass das Resultat auch eine Bedeutung für einen anderen Zweitligisten haben könnte. Erst recht, da dieser andere Klub bereits seit der zweiten Runde gar nicht mehr im aktuellen Wettbewerb vertreten ist. Gut informierte Anhänger von Fortuna Düsseldorf haben jedoch auf dem heimischen Sofa ebenso registriert wie fleißige Fußball-Historiker, dass die große Überraschung auf dem Kiez den DFB-Pokalrekord der Düsseldorfer erneut um mindestens gut zwei Jahre verlängert hat.

Hintergrund: Seit 41 Jahren hält die Fortuna die Bestmarke, 18 Spiele im DFB-Pokal hintereinander gewonnen zu haben. Diesen Rekord stellte sie ab der ersten Runde der Saison 1978/79 bis einschließlich des Achtelfinales 1980/81 auf. In dieser Zeit gewann sie zwei Pokalfinals gegen Hertha BSC (1:0 nach Verlängerung) und den 1. FC Köln (2:1) und scheiterte dann erst im Viertelfinale des dritten Versuchs – übrigens am einzig verbliebenen Zweitligisten Hertha BSC mit 1:2.

Eine solche Serie hat seitdem nie wieder ein Klub geschafft. Ohnehin müsste heute ein Verein schon dreimal in Folge die Trophäe gewinnen, da es seit einer Änderung der Spielordnung pro Saison nur noch sechs Pokalrunden gibt; zu Fortunas Rekordzeiten waren es noch sieben.

So kommt es, dass die Traditionalisten in Düsseldorf immer sehr genau darauf schauen, wie der jeweilige Pokalverteidiger im darauf folgenden Jahr abschneidet. Aktuell also Borussia Dortmund, die sich den Titel 2021 durch ein 4:1 über Leipzig gesichert hatte. Da der BVB aber nun auf St. Pauli die Segel strich, wird es am 21. Mai im Berliner Olympiastadion einen neuen Pokalsieger geben – und dieser könnte frühestens 2024 mit seinem dann dritten Triumph in Serie Fortunas Rekord knacken. Und ob das gelingt...

Den Düsseldorfern bleibt allerdings auch nur der Blick auf die Tradition, denn für sie war diesmal schon in Runde zwei mit einem blamablen 0:3 beim Ligarivalen Hannover 96 Schluss. Deshalb liefern wir hier noch einmal auf einen Blick alle 18 Ergebnisse, die zum Rekord von 1978 bis 1981 führten. Zur Erklärung: Damals gab es noch kein automatisches Heimrecht für Amateurklubs.