Vor dem Sandhausen-Spiel Trainer Thioune gibt sich kämpferisch
Düsseldorf · Es ist im Grunde das erste Mal, dass Daniel Thioune echten Gegenwind zu spüren bekommt. Sicher, nach einigen Spielen in der Hinrunde keimte schon einmal Kritik auf – nach den beiden aufeinanderfolgenden Niederlagen in Hannover und gegen Kaiserslautern zum Beispiel.
Aber das Pokal-Aus in Nürnberg und die Reaktionen darauf haben Fortunas Trainer spüren lassen, dass die Arbeit in Düsseldorf alles andere als ein Kindergeburtstag ist.
Die öffentliche Kritik an der Auswahl der Elfmeterschützen, am Zeitpunkt seiner Auswechslungen und generell an der Tatsache, dass man trotz klarer Überlegenheit nicht in der Lage war, einen ganz schwachen 1. FC Nürnberg zu bezwingen, hat den Trainer allerdings nicht verunsichert. „Wir haben auch viel Zuspruch bekommen nach dem Aus“, hat Thioune festgestellt. „Es wird ohnehin mal wieder Zeit für ein großes Lob an unsere Fans. Da ist einfach sehr viel Dank bei uns. Der Support war schon in Paderborn unglaublich, in Nürnberg jetzt wieder ähnlich. Ich habe deshalb gar kein schlechtes Gefühl, wenn wir am Sonntag zum Spiel gegen Sandhausen in unsere Arena kommen. Aber der Auftrag an uns ist völlig klar.“
Fortuna erwartet gegen Sandhausen 23 000 Zuschauer
Ein Auftrag, den der 48-Jährige trotz der beiden Rückschläge sehr ernst nimmt und als Gegengift gegen drohende Resignation wertet: „Es gibt noch ein bisschen was zu gewinnen in der Liga.“ Eine Kampfansage, bei der allerdings die aktuell sehr mäßige Form seiner Mannschaft ein größerer Störfaktor ist als die sieben Punkte Rückstand auf den 1. FC Heidenheim, der aktuell Relegationsplatz drei belegt. Der Rahmen wird jedenfalls stimmen am Sonntagmittag. Obwohl der SV Sandhausen nur 100 Fans mit an den Rhein bringt, erwartet Fortuna 23 000 Zuschauer – angesichts der jüngsten Ergebnisse eine gute Zahl. „Und ich glaube, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt“, versichert Thioune; eine positive Reaktion, so wie er eine solche auch schon in der Verlängerung von Nürnberg nach dem Ausgleichs-Schock in der Nachspielzeit wahrgenommen hat.
Kownacki und Sobottka
meldeten sich fit
Wenigstens gibt es keine neuen Ausfälle zu beklagen. Sowohl Dawid Kownacki, den im Pokalspiel heftige Krämpfe plagten, als auch Marcel Sobottka meldeten sich fit. In Sobottkas Fall keine Selbstverständlichkeit, hatte er nach seiner Krankheit doch mit vollem Einsatz durchziehen müssen. „Hut ab vor Marcel“, betont auch Thioune. „Wir sind nicht davon ausgegangen, dass er 120 Minuten gehen muss, und das noch mit viel Herz in jedem Zweikampf.“ Diese Einstellung wird Fortuna gegen Sandhausen allerdings von jedem brauchen – wenn die Liga den Fans noch etwas bieten soll.