Fortunas Torhüter stürmt mit Florian Kastenmeier überrascht mit unkonventioneller Aktion

Düsseldorf · Fortunas Torwart stürmte bei einer eigenen Ecke in den gegnerischen Strafraum. Was hatte es damit auf sich?

Fortunas Torwart Florian Kastenmeier während seines Ausflugs in den Strafraum von Greuther Fürth.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Während des Spitzenspiels zwischen Fortuna Düsseldorf und Greuther Fürth lief die 82. Minute. Eckball für Fortuna. In der leeren Düsseldorfer Arena kann man ein deutliches Raunen vernehmen. Die wenigen Zuschauer sind überrascht. Denn plötzlich tritt Florian Kastenmeier an. Der Torwart sprintet aus der eigenen Hälfte bis in den Fürther Strafraum. Und das mit noch knapp zehn Minuten auf der Uhr.

Das überraschte selbst seine eigenen Mitspieler. „Warum Flo bei der Ecke auf einmal mit uns vorne war, kann ich ehrlich gesagt nicht erklären, aber wir wollten unbedingt den Ausgleich machen“, sagt Kevin Danso. Grund genug, um noch einmal nachzufragen. Was sollte das?

„Ich habe das aus dem Bauch heraus entschieden und Flo nach vorne beordert“, erklärt Fortunas Trainer Uwe Rösler den Torwart-Ausflug. „Ich verstehe nicht, was daran besonders ist. Wir wissen, dass er früher Stürmer war. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“

Fürth verlor
kurzfristig die Zuordnung

In diesem Fall gewann Rösler mit seiner Entscheidung. Denn Kastenmeier schaffte es tatsächlich, dass Fürth kurzfristig die Zuordnung verlor. So konnte Innenverteidiger Danso recht unbedrängt zum 3:3-Endstand einköpfen. Das ärgerte auch den gegnerischen Trainer. „Ob Kastenmeier dabei ist oder nicht, du musst gegen Danso ins Kopfballduell gehen. Das haben wir nicht gut verteidigt“, sagt Stefan Leitl. Die Raumdeckung versagte in diesem Moment. Klaus Allofs zuckte auf der Tribüne zusammen, als er Kastenmeier nach vorne stürmen sah. „Ich dachte, die hätten sich mit der Zeit vertan“, sagt Fortunas Vorstand und muss etwas schmunzeln. „Oder war vielleicht der andere ,Flo’ gemeint? Aber mir ist später aber glaubhaft versichert worden, dass es genauso gewollt war. Und wer Erfolg hat, der hat Recht. Mir gefällt es, wenn auch mal unkonventionell gedacht wird.“

Und was sagt der eigentliche Protagonist zu dieser Szene? „Dass ich bei Ecken so früh mit nach vorne gehe, war nicht vorher abgesprochen. In dieser Situation hat es aber einfach gepasst“, sagt Kastenmeier. Der 23-Jährige kann mit dem Punkt gegen Fürth gut leben. „Es war ein sehr intensives Spiel, in dem wir viele Meter machen mussten. Letztlich sollte es uns Selbstvertrauen geben, da wir erneut bewiesen haben, dass wir nach Rückständen zurückkommen können – sogar zwei Mal.“