Torhüter über Tod von Berlins Präsidenten Diese rührende Botschaft hat Fortunas Keeper für Hertha-Familie
Düsseldorf · Fortunas Torhüter drückt sein Mitgefühl für die Familie des Hertha-Präsidenten aus.
Es gab einmal eine Zeit, da wirkte Florian Kastenmeier zumindest in der Öffentlichkeit eher wie ein etwas mürrischer Zeitgenosse. Doch irgendwann in den zurückliegenden viereinhalb Jahren, seit er bei Fortuna ist, muss er diesen Teil seiner Persönlichkeit zu den Akten gelegt haben. Wer sich heutzutage mit dem Torhüter unterhält, darf sich über einen ebenso intelligenten wie höflichen und originellen Gesprächspartner freuen. Über einen, der sich seine Gedanken weit über den Fußballplatz hinaus macht, obendrein. Und so gibt er zwar seiner Vorfreude auf den am Sonntag anstehenden Liga-Neustart bei Hertha BSC Ausdruck, doch dabei vergisst er nicht den besonderen Charakter, den die Partie nach dem tragischen Tod des Hertha-Präsidenten Kay Bernstein am Dienstag für die Berliner haben muss.
„Es wird ein sehr emotionales Spiel werden. Ich glaube, ich spreche für alle in unserem Verein, dass wir unser tiefstes Mitgefühl ausdrücken möchten. Vor allem an seine Frau und sein Kind, aber auch für den ganzen Verein ist das ein Riesenbrett. Ich selbst war richtig geschockt, als ich es erfahren habe. Am Sonntag werden viele Emotionen eine Rolle spielen, gerade auch von Fanseite, weil Kay Bernstein früher selbst Capo (Vorsänger der Ultras, Anm. d. Red.) war. Aber so hart es klingt: Während des Spiels gilt es für uns, das auszublenden. Wir müssen uns treu bleiben und selbstbewusst aufspielen.“
Der 26-Jährige traut es sich und seinen Kollegen zu, dass das gelingen wird. „Es gibt nicht Schöneres, als am Sonntag im Olympiastadion aufzulaufen, einer solch historischen Stätte. Wir freuen uns sehr darauf und werden Gas geben.“ Der mit 4000 Fortuna-Anhängern gefüllte Gästeblock wird dabei behilflich sein. „Wenn 4000 Fans aus Düsseldorf richtig Stimmung machen, dann ist das überragend. Das hilft uns sehr.“
Mehr jedenfalls als die personelle Lage. Die hat sich zwar ein wenig entspannt, da am Mittwoch die zuletzt kranken oder angeschlagenen Yannik Engelhardt, Felix Klaus und Nicolas Gavory wieder mittrainierten. Es fehlen aber weiterhin die verletzten Marcel Sobottka, Matthias Zimmermann und Jamil Siebert, und das ist bei Fortunas Minikader komplizier.
Die Ausfälle nimmt der Torhüter mit Humor: „Wir haben schon oft genug gezeigt, dass wir alles sehr gut kompensieren können, egal wer ausfällt.“
Ganz wichtig sei erst einmal nur das Spiel am Sonntag. „Wir müssen uns auf viele Dinge einstellen, deshalb blenden wir alles, was danach kommt, erst einmal vollkommen aus.“