Uchino wächst über sich hinaus Dieser Fortuna-Profi war der stille Held beim Pokal-Triumph
Düsseldorf · Takashi Uchino hat beim Pokalsieg auf St. Pauli nach seiner Einwechslung eine imponierende Leistung gezeigt.
Takashi Uchino funktioniert einfach nur noch. Doch sein Körper verweigert immer öfter die Gefolgschaft. Sein Lächeln ist nur noch gequält. Es schmerzt, wenn er nur versucht, seine Hände zum Jubel wenigstens etwas hochzuheben. Doch auch in diesem Moment ist er an seiner Seite: Ao Tanaka. Der Mittelfeldspieler hatte schon über weite Teile des Spiels auf dem Feld die „Betreuung“ für seinen japanischen Landsmann übernommen.
Tanaka hat beim Pokalsieg auf St. Pauli mit seiner spielerischen Klasse überzeugt, Uchino seine Seele auf dem Platz am Millerntor gelassen. Ein Akteur, der in dieser Saison nur wenig Spielraum auf dem Rasen bekommen hat. Der über gute Anlagen verfügt, dessen Nervosität ihm aber immer wieder im Weg steht.
Bei seinem Auftritt im Liga-Spiel beim 1. FC Magdeburg hat er nicht überzeugen können und Cheftrainer Daniel Thioune anschließend lieber die Mannschaft etwas großräumiger umgebaut als in der Startelf nochmal auf ihn zu setzen.
Doch diesmal musste Thioune darauf vertrauen, dass Uchino läuft und läuft und läuft, nachdem sich Emmanuel Iyoha früh in der Partie verletzt hatte. Und der japanische U23-Nationalspieler ist gelaufen. Er ist gegrätscht. Er hat gerackert. „Taka hat aufopferungsvoll gut gespielt.
Irgendwann kommt wahrscheinlich die Regel, wer drei Mal vom Platz geht, um behandelt zu werden, wird irgendwann disqualifiziert“, sagt Thioune. „Als gegnerischer Trainer hätte ich schon gedacht: Wie oft will der denn noch rein und wieder raus? Aber für ihn war es eine Riesenbühne.“
Florian Kastenmeier ist als Elfmeter-Killer gefeiert worden. Christos Tzolis hat sich durch seinen entscheidenden Elfmeter ins Rampenlicht gespielt. Und Uchino? Er ist der „Unsung Hero“, ihm dürften die Herzen vieler Fortuna-Fans seit diesem Auftritt gehören. Es war schlichtweg eine imponierende Leistung.
Fortuna wird Uchino am Sonntag in Paderborn brauchen
„Er hat ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, aber verteidigen kann er. Ich habe ihm gesagt, er soll es annehmen wie im Training, weil ihm der Transfer im Spiel noch nicht so gelingt“, erzählt Thioune. „Er absolviert immer tollte Trainingseinheiten, hat die Spiele dann aber bisher nicht mit so viel Selbstvertrauen bestritten.“
Doch diesmal gab es keine Alternative. „Auf St. Pauli musste ich ihn dann ins kalte Wasser werfen, und ich glaube, es war eine gute Entscheidung, Matthias nicht schon direkt zu bringen, weil wir wussten, dass wir ihn dann auch irgendwann wieder hätten runternehmen müssen“, sagt Fortunas Trainer Daniel Thioune. „Taka hat seinen Auftrag erfüllt und jetzt einen Ganzkörperkrampf.“
Der sollte indes schnellstmöglich rausmassiert werden. Denn Fortuna Düsseldorf wird auch ihn brauchen. In Paderborn am kommenden Sonntag. Für den Rest der Saison. Und vielleicht wird ja auch schon bald einmal für ihn gesungen. Er hat es sich mehr als
verdient.