Nur „Königsblaue“ im privaten Umfeld Warum Siege auf Schalke für Fortuna-Vizekapitän Sobottka trotzdem schön sind

Düsseldorf · Der Mittelfeldspieler kämpft Samstag mit Fortuna in seiner Heimat um den Nimbus.

Marcel Sobottka (l) und Blendi Idrizi im Hinspiel.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Marcel Sobottka war einmal Schalker durch und durch. In Gelsenkirchen geboren, wechselte er schon im zarten Alter von sechs Jahren in die Jugendabteilung der „Königsblauen“ und schaffte es dort mit zwei Umwegen über die B-Junioren der SG Wattenscheid und die A-Junioren von RW Oberhausen in den Profi-Kader. In den Genuss eines Einsatzes für die Bundesliga-Mannschaft kam Sobottka nicht. Deshalb wechselte er vor neun Jahren zur Fortuna.

Während der zentrale Mittelfeldspieler zumindest qua Beruf nun also nicht mehr Schalker durch und durch ist, gilt das für sein privates Umfeld freilich noch lange nicht. „Die Spiele gegen Schalke sind für mich immer besonders“, sagt der 30-Jährige vor dem Duell mit seinem Heimatklub. „Meine Familie und Freunde sind alle Schalke-Fans, ich bin dort groß geworden, die Veltins-Arena war das erste Stadion, in dem ich war. Es ist immer wieder schön, nach Schalke zurückzukommen. Und trotzdem ist es auch schön, dort zu gewinnen.“

Sobottka weiß das, schließlich ist ihm mit Fortuna schon ein Sieg bei seinem Ex-Klub gelungen: das legendäre 4:0 in der Bundesliga vor einigen Jahren. In der bisher einzigen Liga-Auswärtspartie auf Schalke vor zwei Spielzeiten fehlte der Vizekapitän beim 1:3 wegen Adduktorenbeschwerden, und auch beim einstigen 1:4 im DFB-Pokal stand er wegen eines Bänderrisses nicht auf dem Feld.

Für die Begegnung am Samstag könnte das ein gutes Omen sein, denn selbst wenn Sobottka wahrscheinlich nicht von Anfang an mitwirken wird, ist er nach einer langen Leidenszeit – die begann übrigens just mit der Verletzung beim spektakulären 5:3-Erfolg im Hinspiel – nun schon mehrere Wochen wieder fit und auf jeden Fall eine wichtige Einwechseloption. Startelf-Ansprüche erhebt der 30-Jährige, der früher im Grunde immer gespielt hat, wenn er gesund war, derzeit auch nicht – zumindest nicht extern. „Wir haben schon ein paar gute Jungs dabei“, sagt er.

Vor allem Yannik Engelhardt hat sich auf der eigentlichen Position von Sobottka prima entwickelt und ist aus der Anfangsformation nicht mehr wegzudenken, woran der Ex-Schalker nicht nur wegen seiner verletzungsbedingten Ausfälle seinen Anteil besitzt. „Konkurrenz belebt immer das Geschäft. Man muss immer jemanden hinter sich spüren, damit man zu Top-Leistungen getrieben wird“, betont er. „Wenn es immer klar ist, dass du am Wochenende spielst, lässt du irgendwo ein paar Prozente liegen. Das ist bei uns gerade nicht der Fall, alle sind fit. Im Training merkt man, dass da momentan richtig Feuer drin ist. Jeder möchte sich zeigen, und das ist genau das, was wir brauchen.“ Vor allem, um auch auf Schalke zu bestehen und idealerweise den siebten Sieg in Serie einzufahren. „Schalke ist zu Hause schon sehr stabil geworden und hat da ganz wichtige Siege eingefahren“, sagt Sobottka. „Jeder, der schon mal dort war, weiß, was sich für eine Kraft von außen auf das Feld übertragen kann. Auswärtsspiele auf Schalke sind immer schwierige Spiele.“

Von der Kulisse will sich der 30-Jährige aber nicht einschüchtern lassen. „Die Stimmung im Stadion kann auch ganz schnell kippen. Wenn wir von Anfang an da sind und Schalke den Schneid abkaufen, kann das in die andere Richtung gehen.“