„Nicht der Bad Boy“ So erklärt Fortunas Trainer Thioune seine Gelbe Karte
Düsseldorf · Fortunas Trainer hat beim Heimauftakt seine erste Gelbe Karte der Saison gesehen.
Daniel Thioune ist in der Regel ein ruhiger Zeitgenosse. Fortunas Trainer wirkt immer aufgeräumt, besonnen und hat hin und wieder mal einen lockeren Spruch auf den Lippen. Doch ganz so locker zeigte sich der 50-Jährige im jüngsten Heimspiel nicht. Letztlich ordnete er seine Aufregung über eine Entscheidung des Schiedsrichters als „äußerst unglücklich in dem Zusammenhang“ ein. Sein kurzer emotionaler Ausbruch hatte Konsequenzen, mit denen sich der Coach in der Nachbetrachtung selbst auf die Schippe nahm.
„Ich habe die Sprintwerte der Mannschaft bekommen. Auf Platz eins bin aber ich gelandet mit dem Lauf zum vierten Offiziellen“, sagte Thioune schmunzelnd über seinen Austausch am Spielfeldrand mit Leonidas Exuzidis. Dabei ging es während des 0:0-Remis gegen den Karlsruher SC in der 77. Minute um eine Abseitsstellung von Fortuna-Akteur Felix Klaus.
„Es war eine Verkettung einer unglücklichen Situation. Unser Empfinden war, dass die zweite Positionierung von Felix als Abseits abgepfiffen wurde, obwohl der gegnerische Spieler den Ball herausgespielt hat“, erklärte Thioune.
Düsseldorfs Übungsleiter wurde anschließend von Referee Robert Hartmann über dessen Pfiff aufgeklärt. „Laut des Schiedsrichters ging es um die erste Positionierung von Felix. Der Unparteiische hätte es einfacher haben können, wenn er auf die Position gezeigt hätte, dann weiß ich, dass ich mich zurückhalten muss und dann hätte Felix es auch verstanden. So war es für uns nicht nachvollziehbar“, berichtete Thioune und erkannte daher: „Dann war die Entscheidung vom Schiedsrichter richtig und ebenso richtig, dass ich für meinen Sprint mit einer Gelben Karte belohnt werde.“
Hartmann griff in seine Brusttasche, verwarnte Klaus und eben auch Thioune. Während des Gesprächs mit ihm legte der Mann mit der Pfeife seinen Arm um Düsseldorfs Fußballlehrer, was in der Summe ein harmonisches Bild für alle Beobachter ergab.
Nicht dafür bekannt, sich mit Spielleitern verbal anzulegen
„Er war gezwungen, mir die Karte zu geben. Deswegen hat es ihm eher leidgetan, dass er mir eine Gelbe Karte geben musste, als dass er mir unbedingt eine geben wollte“, gestand Thioune mit einem Lächeln ein.
Nun hat er im zweiten Punktspiel direkt die erste Verwarnung erhalten – ein seltener Fall. Denn Thioune ist nicht dafür bekannt, sich permanent mit den Spielleitern verbal anzulegen. „Ich bin jetzt auch nicht der Bad Boy bei den Schiedsrichtern. Sie mögen mich gerne, weil ich manchmal zu nachsichtig bin, nie ein schlechtes Wort verliere und weiß, wenn ich Fehler gemacht habe.“
Der Trainer ist mit seiner ersten Gelben Karte allerdings nicht gefährdet, zeitnah eine Sperre zu erhalten – die gibt es erst nach dem vierten Vergehen dieser Art. Eine Vorgeschichte zum Thema Thioune und Karten gab es dennoch bereits in der Vergangenheit. Am 31. März 2023 wurde der 50-Jährige gegen den Hamburger SV (2:2) ebenfalls verwarnt.
Damals zeigte sich der Trainer der Rheinländer reumütig und zahlte etwas in die Mannschaftskasse der Fortuna. Gut möglich, dass sich der Familienvater erneut etwas einfallen lässt, um seine aus der Emotion heraus geschehene Aktion zu begleichen.