Interview Fortuna-Stürmer Dawid Kownacki: „Ich muss auf die Signale meines Körpers hören“

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs Stürmer Dawid Kownacki fehlen noch ein paar Tage, um wieder bei 100 Prozent zu sein.

So möchten Mitspieler und Fans ihn bald wieder sehen: Dawid Kownacki (M.) jubelt mit Aymen Barkok (l.) und Niko Gießelmann über einen Treffer.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Dawid Kownacki wird vorsichtig aufgebaut. Weder der Trainerstab noch der Spieler selbst wollen ein Risiko eingehen. Die Zahl der Verletzungen bei Fortuna Düsseldorfs bald teuerster Verpflichtung der Vereinsgeschichte haben auch in der Vorbereitungsphase des Fußball-Bundesligisten auf die aktuelle Saison dazu geführt, dass der 22 Jahre alte Stürmer immer noch nicht hundertprozentig fit ist. Vor dem Spiel in Frankfurt (Sonntag, 18 Uhr) sprachen wir mit ihm.

Herr Kownacki, wie ist die Stimmung im Team nach dem 1:3 gegen Leverkusen und vor dem Frankfurt-Spiel am Sonntag?

Dawid Kownacki: Die Stimmung ist weiterhin gut, auch weil wir das Spiel aufgearbeitet haben und der Trainer deutlich gemacht hat, dass wir gegen Bayer Leverkusen zu wenig investiert haben. Der Unterschied zwischen beiden Mannschaften war vor allem bei der Laufbereitschaft einfach zu groß. Wir haben uns das in Videoaufzeichnungen genau angesehen und werden es in Frankfurt besser machen.

Wie geht es Ihrem Körper nach den muskulären Problemen in der Saisonvorbereitung?

Kownacki: Vielleicht hätte ich schon früher wieder ins Training einsteigen können. Doch in Absprache mit dem Trainer haben wir entschieden, diesmal langsamer und vorsichtiger an der Rückkehr zu arbeiten. Ich bin zuletzt nach Verletzungen immer zu schnell wieder eingestiegen, um zum Beispiel bei der Nationalmannschaft und der U 21 dabei zu sein. Daher überlegen wir auch jetzt mit meinem Vereins- und dem Nationaltrainer, ob ich mit zu den Länderspielen fahren sollte.

Woran liegt diese Verletzungsanfälligkeit?

Kownacki: Ich habe zuletzt über zwei Spielzeiten keine komplette Vorbereitung durchziehen können. Es fällt einem schon schwer, die Jungs auf dem Trainingsplatz beim Training zu sehen, während ich nur Lauftraining absolvieren kann. Ich brauche jetzt sicherlich noch ein paar Tage, um bei 100 Prozent zu sein. Ich spüre aber, dass es mir von Tag zu Tag besser geht.

Werden Sie sich umstellen, was die Trainingsvor- und Nachbereitung angeht?

Kownacki: Ja, das werde ich. Vor dem Training werde ich mehr Gymnastik und Stretching machen. Nach dem Training werde ich mich länger und intensiver behandeln lassen. Ich hatte vorher nie Probleme mit den Muskeln. Aber in der Bundesliga wird härter gearbeitet. Außerdem spiele ich oft auf dem Flügel, wo ein Spieler mehr läuft und mehr Sprints anziehen muss als im Zentrum. Aber ich muss in Zukunft besser auf die Signale meines Körpers hören und dem Trainerteam frühzeitig mitteilen, wenn es Probleme gibt. Da sind wir jetzt auf einem guten Weg.

Ist Ihre Familie denn inzwischen in Düsseldorf angekommen?

Kownacki: Ja. Ich erlebe jetzt in Düsseldorf ein ganz normales Familienleben, weil ich jetzt hier zuhause bin und genau weiß, was ich tun muss, wenn ich in unsere gemeinsame Wohnung komme. Das Lächeln meiner Tochter und meiner Frau sind mir viel wert. Es hat mir vorher nie jemand erzählt, wie schön das sein kann.

Bleibt in professioneller Hinsicht Robert Lewandowski Ihr Vorbild?

Kownacki: Er ist ein großartiger Fußballer, wir sind befreundet, ich mag ihn und ich habe viel von ihm gelernt. Aber ich will nicht der nächste Lewandowski sein, sondern ich möchte Dawid Kownacki sein. Es ist zwar eine Ehre, mit ihm verglichen zu werden, aber ich bin ein anderer Spielertyp als Robert.

Spüren Sie die Unterstützung und die großen Erwartungen der Fans?

Kownacki: Es ist ein gutes Gefühl, diesen Zuspruch zu erhalten. Ich spüre, dass die Menschen wollen, dass es mir gut geht und ich mit der Mannschaft erfolgreich bin. Schön ist zudem auch, dass viele Landsleute mich hier besuchen und mich unterstützen. Aber auch meine Mitspieler haben großen Anteil daran, dass es mir in Düsseldorf so gut geht.