Fortuna Düsseldorf Thommys Last-Minute-Schuss ins Glück
Düsseldorf · Als schon alles nach einem Remis aussah, nahm sich der 25-Jährige ein Herz und traf mit einem Flatterschuss zum Sieg für die Fortuna. Ein Zufall war das jedoch nicht.
Das Spiel war schon einige Minuten zu Ende und die Spieler der Fortuna gaben in der Mixed Zone ihre ersten Interviews, als ein Arena-Mitarbeiter beinahe unbemerkt einen Bierkasten in Richtung Umkleidekabine hievte. Erik Thommy stand zu diesem Zeitpunkt noch vor den TV-Kameras.
Ein Feierabendbier hatte sich der 25-Jährige allemal verdient, schließlich sorgte sein Flatterschuss in den letzten Minuten dafür, dass der Fußball-Bundesligist einerseits Union Berlin mit 2:1 schlug und andererseits mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen kann. Beides stand nach einer schwächeren zweiten Hälfte der Düsseldorfer auf der Kippe, ehe sich der gebürtige Ulmer ein Herz nahm.
„Ich habe überlegt, den Ball noch einmal rauszulegen, aber irgendwie hat sich diese Option nicht angeboten. Deswegen bin ich noch einmal in die Mitte gezogen, hatte den Ball dann auf meinen starken rechten Fuß und wollte den Ball einfach nur noch mit Schärfe aufs Tor bringen“, schilderte Thommy die Entstehungsgeschichte des Treffers. „Dass er dann so gut einschlägt, dazu gehört dann auch ein wenig Spielglück.“
Das vielleicht, Zufall war dieser Schuss dennoch nicht, wie André Hoffmann hinterher verriet: „Im Training hat Erik oft genug bewiesen, dass er solche Schüsse drauf hat. Trotzdem ist es nicht so selbstverständlich, aus dieser Position zu schießen. Ich selber hätte nicht von da geschossen, aber er traut sich das zu. Ich freue mich für ihn.“
Hennings stellt mit seinem Tor den Rekord von Klaus Allofs ein
Es war jener Mut, der den Hausherren nach einer über weite Strecken überzeugenden ersten Hälfte mit Beginn der zweiten 45 Minuten irgendwie abhanden gekommen war. Sicherlich spielte da auch der frühe Ausgleichstreffer durch Michael Parensen eine Rolle. Jedenfalls fehlte den Rot-Weißen fortan die Konsequenz im Abschluss.
Auch Rouwen Hennings kam nicht mehr so gut in Position wie noch bei seinem Führungstreffer, als er den Ball kurz vor der Pause mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß stramm ins Netz beförderte. Ein Traumtor, das eine Menge Emotionen auf und neben den Platz freilegte. Es war zugleich sein elftes Saisontor. Dem letzten Fortunen, dem das in einer Halbserie gelang war übrigens Klaus Allofs. „Das ist schon eine stolze Zahl“, kommentierte Hennigs, dem ein anderer Aspekt viel wichtiger war: „Wir wollten mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen. Das haben wir geschafft und müssen dieses jetzt in die Vorbereitung mitnehmen.“
Viel Zeit bleibt den Düsseldorfern nicht. Bereits am 18. Januar beginnt die Rückrunde mit einem Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Werder Bremen. Die nächste wichtige Partie im Kampf um den Klassenerhalt. Daran dachte auch Thommy, als er sich in den Winterurlaub verabschiedete. Und dennoch haben sich er und seine Mitspieler eine Pause verdient – das ein oder andere Bier mit inbegriffen.