Personalnotstand dauert an Wie Fortunas Trainer das Beste aus einer kritischen Lage macht

Düsseldorf · Der Trainer freut sich trotz der vielen Ausfälle auf das Spiel gegen Schalke.

Behält trotz der personellen Not seine Zuversicht: Fortuna-Trainer Daniel Thioune.

Foto: Moritz Mueller

Ein bisschen Bewunderung muss man Daniel Thioune schon entgegenbringen. Da berichtet Fortunas Chefcoach nach dem Training am späten Dienstagnachmittag mit einem freundlichen Lächeln von seiner großen Vorfreude auf das Zweitliga-Topspiel gegen den FC Schalke 04 – und dabei muss der 49-Jährige doch eine ganze Reihe personeller Hiobsbotschaften verkünden.

Die schwerwiegendste: Matthias Zimmermann wird der Fortuna monatelang fehlen, da er nach seiner Stressfraktur im Mittelfuß aus dem Braunschweig-Spiel Ende Oktober nun doch operiert werden musste. Dem Rechtsverteidiger wurde eine Metallplatte eingesetzt, da sich die Hoffnungen auf eine Heilung mit konservativen Methoden (Tragen eines Spezialschuhs) nicht erfüllt hatten.

Zudem drohen am Samstagabend (20.30 Uhr) in der ausverkauften Arena die Ausfälle von Jordy de Wijs, der wegen muskulärer Probleme nur leichtes Lauftraining absolvieren kann, und Takashi Uchino wegen einer fiebrigen Erkältung. Doch von alldem lässt sich Thioune nicht unterkriegen, sondern geht stattdessen mit den verbliebenen Profis hochmotiviert die Vorbereitung auf Schalke an.

„Schön ist, dass ein Teil der Nationalspieler schnell wieder mit ins Training einsteigen kann“, berichtet er. „Sima Suso war schon am Dienstag wieder dabei, Isak Johannesson war bereits zur Behandlung wieder da und macht am Mittwoch wieder mit.“ Das Positive herauspicken, wenn man schon das Negative nicht ändern kann – sehr wahrscheinlich die richtige Maxime des Trainers.

„Im Techniktraining durften wir auch Daniel Ginczek zurückbegrüßen“, sagt Thioune in diesem Sinne weiter. „Auch in den Spielformen war er schon aktiv, als es intensiver wurde, haben wir ihn herausgenommen. Jetzt müssen wir sehen, wie sein Körper auf die Belastung reagiert.“ Neben den Comebacks von Shinta Appelkamp und Vincent Vermeij ein weiterer kleiner Silberstreif am Horizont also, auch wenn Zimmermanns Pech über allem schwebte.

Sogar über dem kommenden Gegner, vor dem der Chefcoach allerdings ausdrücklich warnt. „Wir spielen gegen Schalke 04 – und nicht gegen den Tabellen-Sechzehnten. Das ist mir ganz wichtig zu betonen. Die Schalker haben immer noch das Format, dass sie in dieser Liga jede Mannschaft schlagen können. Sie haben aber aktuell noch ein Problem damit, sich an jeden Gegner anzupassen.“

An Aufsteiger Elversberg etwa, mit dem die Gelsenkirchener zuletzt so gar nicht zurechtkamen. „Ich sehe aber immer noch das Personal, das sie auf den Platz bringen können und glaube, dass wir ein ordentliches Brett zu bohren haben am Samstag“, versichert Thioune. „Dennoch glaube ich, dass ein bisschen mehr Druck auf Schalker Seite ist als auf unserer. Ich freue mich einfach auf die Partie und habe ja auch ganz dunkle Erinnerungen daran, dass ich mein erstes Spiel mit Fortuna gegen Schalke machen durfte.“ Dunkel ist gut – am 13. Februar 2022 gab’s einen 2:1-Sieg zu Thiounes Premiere. Gegen eine Wiederholung hätte auf Düsseldorfer Seite niemand etwas einzuwenden.