1. Bundesliga Fortuna Düsseldorf richtet Fokus auf Stuttgart
Düsseldorf · Das 1:4 im DFB-Pokal auf Schalke soll und muss schnell aus den Köpfen. Am Sonntag steht für Fortuna Düsseldorf ein enorm wichtiges Bundesligaspiel an.
Wie sagte es André Hoffmann so treffend: „Wenn man in einen Spiel auf diesem Niveau nicht ganz wach ist, dann kassiert man leichte Tore und verliert.“ Der Verteidiger von Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf war selbstkritisch genug, um anderthalb Tore, die seine Mannschaft beim 1:4-Pokal-Aus im Achtelfinale am Mittwochabend beim FC Schalke 04 kassiert hatte, auf seine Kappe zu nehmen.
Zweimal war der ihm zugeordnete Salif Sané schneller. Ein Einwurf, zwei Ecken, ein blöder Ballverlust — und eine zu leichtfertige Fortuna war im Pokal ausgeschieden. Viel besser waren die Schalker nicht, das hatte sich in der Anfangsphase gezeigt, als den Gastgebern wenig bis nichts eingefallen war. Und auch in den letzten 20 Minuten hätte die Fortuna nach dem Anschlusstreffer von Rouwen Hennings fast noch durch Kevin Stöger nachgelegt. „Das war wohl die Entscheidung gegen uns“, erklärte Trainer Friedhelm Funkel, der weder mit seinem österreichischen Dauerläufer noch mit seiner Hintermannschaft zufrieden war. „Hätten wir in dieser Szene das 2:3 erzielt, wäre eine Verlängerung durchaus noch möglich gewesen.“
Doch soweit hätte es gar nicht kommen müssen, wenn die Fortuna in der Abwehr besser aufgepasst und im Spiel nach vorne nicht so fehlerhaft agiert hätte. Die Frage, ob nicht mehr Tempo dem Spiel seiner Mannschaft gut getan hätte, verneinte Funkel. In Hoffenheim hätte es ja mit derselben Besetzung im Sturm viel besser funktioniert. Doch am vergangenen Samstag waren die Flügel deutlich besser im Spiel. Über Aymen Barkok und den ebenfalls völlig enttäuschenden Takashi Usami kam so gut wie nichts. Allerdings hatten die „Knappen“ auch meist Überzahl auf den Seiten, weil sie auf die Diagionalpässe aus der Fortuna-Abwehr gut eingestellt waren.
„Wir sahen uns in dieser Saison schon oft genug einem Pressing gegenüber“, sagte Fortunas Abwehrspieler Kaan Ayhan. „Diesmal haben wir dagegen keine richtige Lösung gefunden.“ Als Alternative für das mangelhafte und ungenaue Aufbauspiel kamen viele lange Bälle nach vorne, die auch Ersatztorwart Jaroslav Drobny zu oft versuchte. „Jaro hat das insgesamt gut gemacht“, sagte Fortunas Cheftrainer über die Winter-Verpflichtung. „An drei Toren trägt er keine Schuld, beim Treffer zum 0:3 hätte er den Ball vielleicht etwas weiter wegfausten müssen.“
Gegen Stuttgart muss die Fehlerquote reduziert werden
Die Schalker bedankten sich, nahmen gedankenschnell die Geschenke an und hatten im 18 Jahre alten Ahmet Kutucu den besten Mann auf dem Platz in ihren Reihen. Mit seinem Treffer zum 1:0 löste er auf Schalker Seite die Fesseln. Aus dem verunsicherten, bieder spielenden Gegner wurde eine Mannschaft, die an einem Strang zog und in punkto Leidenschaft der Fortuna voraus war. Das darf am Sonntag (18 Uhr) in einem vielleicht vorentscheidenden Spiel um den Klassenerhalt gegen den VfB Stuttgart nicht passieren. „Wir haben schon bewiesen, dass wir eine Enttäuschung schnell verarbeiten und daraus lernen können“, sagte Ayhan, der das gegen den VfB erneut beweisen möchte. Deutlich wacher sollte sich dazu dann auch wieder André Hoffmann präsentieren.