Gegen Hannover in der Startelf? Warum Fortuna-Verteidiger Oberdorf im Moment einen schweren Stand hat

Düsseldorf · Seit dem ersten Rückrunden-Spiel in Berlin stand Tim Oberdorf nicht mehr von Anfang an auf dem Feld. Das lag unter anderem an einer Verletzung, aber nicht nur. Was Trainer Daniel Thioune sagt und wie die Aussichten für das Wochenende sind.

Nach seiner Genesung hatte Fortunas Innenverteidiger Tim Oberdorf bisher nicht viel Grund zum Jubeln.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

(td) Der Blick auf den Aufstellungsbogen hielt zwei Überraschungen bereit. Zum einen hatte sich Fortuna-Trainer Daniel Thioune vor dem 2:0-Sieg gegen Hansa Rostock für eine Doppelspitze entschieden und Christoph Daferner an die Seite von Vincent Vermeij beordert. Zum anderen durfte Innenverteidiger Joshua Quarshie nach einigen entscheidenden Wacklern in den vergangenen Wochen – die man dem 19-Jährigen aufgrund seiner mangelnden Erfahrung freilich nicht vorwerfen konnte – erneut starten.

Das hatte wiederum zur Folge, dass einem anderen Akteur wieder nur ein Platz auf der Bank blieb: Tim Oberdorf. „Die Erklärung ist aber einfach“, sagt Thioune. „Es lag am Tempo. Joshua hat ein unfassbares Tempo, er ist deutlich schneller als alle anderen Innenverteidiger und rennt die 30 Meter in 3,6 Sekunden.“ Weil Jordy de Wijs nicht gerade für seine Geschwindigkeit bekannt, in der aktuellen Form aber ein unumstrittener Startelfkandidat ist, fiel die Wahl seines Nebenmannes also auf die Hoffenheim-Leihgabe Quarshie.

„Wir mussten gegen Rostock mit zwei Innenverteidigern unsere ganze Hälfte verteidigen“, erinnert der Trainer. „Jordy ist nicht der schnellste Spieler, aber er hat es trotzdem geschafft, den Rostockern viele Laufduelle wegzunehmen.“ Anders als Oberdorf, der nach einer Stunde aufs Feld kam, weil sich der Niederländer eine schmerzhafte Prellung mit Weichteilverletzung am Fuß zugezogen hatte und nicht mehr weitermachen konnte. „Bei Tim haben wir gesehen, dass das am Anfang genau nicht geklappt hat“, sagt Thioune, ohne seinem Allrounder aber einen zu großen Vorwurf zu machen.

Schließlich weiß der 49-Jährige genau, dass Oberdorf in den vergangenen Wochen nicht auf wirklich viel Spielzeit gekommen ist. „Man hat Tim angemerkt, dass er keinen Rhythmus hat, aber er hat sich toll in die Partie reingearbeitet“, betonte der Chefcoach. Lediglich im ersten Spiel des Jahres bei Hertha BSC (2:2) stand der ehemalige „Zwote“-Kapitän in der Startelf, anschließend fiel er wegen eines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich aus und fand nach seiner Genesung erstmal keinen Platz mehr in der Startelf.

„Wir hatten es unter der Woche im Training auch mit Tim auf der Innenverteidiger-Position ausprobiert, aber ich brauchte neben Jordy einfach jemanden mit mehr Tempo“, erläutert Thioune. „Deshalb ist die Entscheidung für Joshua gefallen, obwohl man ihm nach den anspruchsvollen Wochen auch mal eine Pause hätte geben können.“ Das Spiel bei Hannover 96 (Samstag, 13 Uhr) könnte Oberdorf allerdings wieder von Anfang an bestreiten – und zwar nicht statt, sondern an der Seite von Quarshie.