Vor dem Heimspiel gegen Rostock Diese dringende Empfehlung gibt der Fortuna-Trainer Torwart Kastenmeier

Düsseldorf · Trainer Thioune spricht Kastenmeier Vertrauen aus, fordert aber auch Leistung.

Trainer Daniel Thioune fordert aber auch Leistung vom Keeper.

Foto: dpa/Christian Charisius

Nun also Rostock. Der sechste Versuch Fortunas, im Kalenderjahr 2024 endlich ein Punktspiel zu gewinnen. Und zugleich die Chance, zum ersten Mal seit dann genau einem Vierteljahr wieder ein Heimspiel für sich zu entscheiden. Die Älteren werden sich erinnern: Am 25. November 2023 gelang das zuletzt, beim 5:3 gegen den FC Schalke 04. Die drei darauf folgenden Partien vor eigenem Publikum brachten lediglich einen Punkt; viel zu wenig für die eigenen Ansprüche.

Und entgegen dem Trend, nach dem Fortuna vor allem in der Defensive große Probleme aufweist, war es zu Hause eher die Sturmflaute schuld: 0:1 gegen Kiel, 1:2 gegen St. Pauli, 1:1 gegen Elversberg. Ein bisschen wenig Durchschlagskraft für den nach wie vor besten Angriff der Liga. „Wir müssen auch gegen Rostock darauf vorbereitet sein, dass der Gegner alles dafür tun wird, sein Tor zu verteidigen“, mahnt Trainer Daniel Thioune – und ist dennoch überzeugt davon, „dass wir immer in der Lage dazu sind, ein Tor mehr zu schießen als der Gegner“.

Generell bereitet schließlich wirklich die Defensive mehr Sorgen. Bereits elf Gegentreffer in den fünf Punktspielen des Jahres sind definitiv zu viele, und daran hat sogar eine echte Säule des Fortuna-Kaders ihren Anteil: Torhüter Florian Kastenmeier. „Keiner macht ein Hehl daraus, dass Flo nicht ganz unbeteiligt war an manchen Gegentoren, auch er selbst nicht“, sagt Thioune. „Aber wir haben ihn im Pokal noch dankbar durchs Stadion getragen, und diese Dankbarkeit ist verbunden mit Wertschätzung.“

Die Herausforderung sei nun, so der Trainer, nicht in Aktionismus zu verfallen. „Ich bin weit davon entfernt, Flo jetzt aus dem Tor zu nehmen“, versichert der Chefcoach. „Er hat sich Kredit erarbeitet, aber er braucht gerade ein bisschen davon auf.“ Kastenmeier genieße sein maximales Vertrauen, betont Thioune, aber es gebe natürlich auch ums Fortuna-Tor eine Konkurrenzsituation: „Wir sind im Leistungssport, und wir können von jedem Spieler Leistung erwarten. Flo muss sich jetzt freischwimmen.“

Einen Vertrauensbeweis mit Sternchen, kann man das wohl nennen – und hinter dem Sternchen darf man sich denken: Ewig wird sich Thioune Kastenmeiers Durchhänger nicht ansehen. Wer allerdings um den immensen Ehrgeiz des Keepers weiß, der ist sicher, dass der 26-Jährige am härtesten daran arbeitet, wieder in die bärenstarke Form der Hinrunde zu kommen.

Die Konkurrenzsituation bei den Feldspielern hat sich unterdessen leicht verbessert, weil Jordy de Wijs seine Gelbsperre abgesessen hat und Emmanuel Iyoha nach seinem Faserriss in der Bauchmuskulatur sehr wahrscheinlich in den Spieltagskader zurückkehren kann. Positiv anzumerken sind auch die Fortschritte von Jamil Siebert, der nach seinem Innenbandriss im Knie am Montag wohl erste Teile des Trainings wieder mitmachen kann, und Marcel Sobottka, den Thioune „mit aller Vorsicht bei dieser Aussage“ im März zurück im Mannschaftstraining erwartet. „Cello braucht maximales Vertrauen in seinen Körper, und das scheint jetzt wieder gegeben“, berichtet der Trainer.

Shinta Appelkamp wird gegen Rostock aufgrund muskulärer Probleme definitiv fehlen, Kapitän Andre Hoffmann wegen eines „kleinen“ Muskelfaserrisses in der Wade ebenso. Von einer Entspannung der Personallage ist Fortuna also nach wie vor weit entfernt.