„Damit bin ich überhaupt nicht fein“ Thioune ärgert schwache Abwehr

Düsseldorf/Braunschweig · Fortuna hatte die deutlich bessere Spielanlage als Braunschweig, nahm sich letztlich aber selbst den Lohn dafür.

 War verärgert über die Spielweise seines Teams: Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune.

War verärgert über die Spielweise seines Teams: Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune.

Foto: dpa/Michael Matthey

Auch wenn Fortuna in der bisherigen Saison definitiv noch nicht das Abwehr-Bollwerk der Zweiten Liga stellt, konnten sich die Düsseldorfer aber immerhin nicht nachsagen lassen, sich durch Gegentore nach Kontersituationen selbst geschwächt zu haben.

Im Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig (2:2) war dann auch diese löbliche Erkenntnis passé. Ausgerechnet in der ersten richtigen Druckphase der Elf von Trainer Daniel Thioune wurde sie von den Gastgebern eiskalt ausgekontert.

Hausherren gingen durchaus glücklich in Führung

Sicher war beim zwischenzeitlichen 1:0 der Braunschweiger auch eine Menge Glück dabei. Schließlich fälschte Innenverteidiger Jordy de Wijs den Ball mit dem Kopf noch so entscheidend ab, dass die eigentlich recht harmlose Hereingabe von Jan-Hendrik Marx plötzlich maßgenau auf dem Fuß von Torschütze Robin Krauße landete. Ärgerlich war aber zuvordererst nicht dieser unglückliche Umstand, sondern die Sekunden zuvor. Denn dass Fortuna in der eigenen Druckphase und einer eigenen Offensivaktion nur wenige Momente später in kurzzeitige Unterzahl in der Defensive geriet, hätte nicht passieren dürfen. Und geplant war das natürlich auch nicht. Doch die Düsseldorfer verpassten es, den abgeblockten Schuss von Shinta Appelkamp rechtzeitig wieder festzumachen.

Entweder durch einen gewonnenen Zweikampf oder eben durch ein taktisches Foul.

Da die Restverteidigung in diesem Moment aber nicht stimmte, kam kein Spieler außer Nicolas Gavory rechtzeitig in einen solchen Zweikampf. Und der Franzose spielte den Ball mit seiner Grätsche stattdessen Eintrachts Stürmer Luc Ihorst in den Fuß, der so den Konter erst so richtig initiieren konnte.

Dementsprechend verärgert war auch der Trainer nach der Partie über dieses Gegentor. „Das ist wirklich sehr ärgerlich, damit bin ich überhaupt nicht fein. Genau davor hatte ich meine Mannschaft gewarnt. Auch das zweite Tor darf uns so nicht passieren, wenn man dann doch Ansprüche hat“, sagte Thioune und sprach damit unter anderem die Aktion von Tim Oberdorf an, der durch seinen verunglückten Klärungsversuch pfannenfertig für Anton-Leander Donkor servierte.

Und am Ende konnte Fortuna, die gegen ein vorher punkt- und torloses Braunschweig als Favorit in die Begegnung gegangen war, froh darüber sein, dass sie immerhin einen Zähler mit ins Rheinland nahm. Feldüberlegenheit hin oder her – die besseren Chancen hatten klar die Gastgeber. „Ich hätte mir mehr Kontrolle gewünscht, weil wir fußballerisch die bessere Mannschaft sind“, sagte Kapitän Andre Hoffmann. „Braunschweig war aber durch Konter immer gefährlich und wir konnten das einfach zu selten unterbinden.“

In dieselbe Kerbe schlug auch Marcel Sobottka, der der Fortuna mit seinem Treffer zum 2:2 schlussendlich noch das Remis rettete. „Für den neutralen Zuschauer war es sicher ein super Spiel. Aber wir sind in zu viele Konter gelaufen, haben zu viele Chancen zugelassen. Wenn man das ganze Spiel betrachtet, müssen wir mit dem Punkt leben.“

Schlussendlich kann den Fortunen dennoch zu Gute gehalten werden, das Spiel in Braunschweig immerhin nicht verloren zu haben. Thioune: „Großes Lob dafür, wie meine Mannschaft auf die Gegentore reagiert hat. In der vergangenen Saison waren wir noch nicht stabil, wenn wir wie auf Pauli mal ein Gegentor bekommen haben. Das fand ich jetzt schon richtig gut, dass sie immer wiedergekommen ist. Aber das Ergebnis ist für unsere Ansprüche nicht genug.“