In neuer Rolle einer der Besten Wie Universal-Werkzeug Iyoha Fortuna gegen Schalke sehen will
Düsseldorf · Emmanuel Iyoha ist keiner, der sich wegduckt. Fortunas vielseitiger Profi hat in seiner Karriere schon einiges durchmachen müssen, das schlimmer ist als eine Niederlage auf dem Platz – und so lässt sich der 26-Jährige auch vom 0:1 in Fürth nicht umwerfen.
Die meisten seiner Kollegen stapfen nach der Partie gruß- und wortlos durch die Interviewzone des Sportparks Ronhof, reagieren nicht einmal auf die Bitte um ein kurzes Statement.
Solche Kindereien gibt es bei Iyoha nicht. Der gebürtige Düsseldorfer steht – wie auch Vizekapitän Marcel Sobottka – Rede und Antwort, analysiert das Geschehen. Natürlich mit einem Schuss Enttäuschung über das Ergebnis, aber absolut sachlich. Geduldig und freundlich ohnehin, denn er weiß, dass das Profileben nicht ausschließlich aus Sonnenschein besteht.
„Das ist natürlich wieder bitter. In der letzten Saison hatten wir auch so ein Spiel hier, damals mit 1:2 verloren. Immer dran geschnuppert, aber dann am Ende nicht belohnt“, fasst Iyoha zusammen. „Heute wäre sicher auch ein Punkt verdient gewesen für die ganze Arbeit, die wir betrieben haben. Am Ende stehen wir wieder ohne Punkte da. Das ist einfach enttäuschend.“
Woran es genau lag, dass sein Klub zum achten Mal in Folge das Fürther Stadion mit leeren Händen verlassen muss, wisse er selbst nicht genau. „Ob der letzte Pass nicht entschlossen genug war oder ob die Flanke nicht kam oder der Kopfball nicht entscheidend gesetzt war: Es waren überall ein Prozente, die uns gefehlt haben.“
Der gelernte Stürmer vertrat nach einigen Spielen als Linksverteidiger die verletzte Stammkraft Matthias Zimmermann auf der rechten Abwehrseite, ist damit endgültig zu Fortunas Universal-Werkzeug geworden. Und er hatte zu Recht durchaus positive Ansätze in der Partie gesehen, die aber versandet seien. „Gerade in der ersten Hälfte haben wir uns über weite Strecken immer wieder gut durchkombiniert. Wir konnten die Seiten gut wechseln und sind eigentlich in unser Spiel gekommen. Aber die Entschlossenheit vor dem Tor, diese klaren Torchancen sind heute ausgeblieben.“
Das Gleiche galt im Grunde für den Gegner, den „Emma“ und seine Abwehrkollegen von ganz wenigen Szenen abgesehen, diese zumeist in der leicht chaotischen Anfangsphase, weit von den gefährlichen Zonen im Fortuna-Strafraum fernhalten konnten. Bis auf die entscheidende kurz nach der Pause eben. „Ich denke schon, dass wir die Möglichkeit hatten, da vorher zuzugreifen“, moniert Iyoha. „Irgendwie setzt er sich dann trotzdem durch, legt den Ball nochmal raus, bringt dann die Flanke rein – und Fürth war dann eben so kaltschnäuzig und macht diese eine Chance rein. In einem so umkämpften Zweitligaspiel reicht dann so eine Aktion.“
Eine Aktion, die auch Iyoha persönlich sein im Grunde gelungenes Spiel auf ungewohnter Position verdarb. Aber wie ungewohnt war sie eigentlich? „Ich glaube, dass ich damals in Osnabrück mal für ein, zwei Spiele Rechtsverteidiger gespielt habe“, erinnert er sich. „Aber bei Fortuna noch nicht. Im Endeffekt ist das aber mehr oder weniger das Gleiche wie auf der linken Seite. Man schaut ja über die Jahre ja auch bei den anderen Positionen immer wieder mal rein, nicht nur bei der eigenen. Der Übertrag aufs Spiel ist dann gar nicht so schwer.“