Transferhammer bahnt sich an Zu diesem italienischen Verein will Fortuna-Profi Engelhardt wechseln

Düsseldorf/Ipswich · In der Vorsaison hat der Mittelfeldspieler bei Fortuna aufgetrumpft. Nun steht er vor einem Abgang zu Como 1907.

Yannik Engelhardt beim Training im Arena-Sportpark.

Foto: Moritz Mueller

Die Mitteilung des Vereins bestand lediglich aus zwei Sätzen, doch sie verbreitete sich wie ein Lauffeuer. „Yannik Engelhardt hat die Reise nach Ipswich nicht mit angetreten. Der Mittelfeldspieler wurde für Gespräche über einen Transfer mit einem anderen Verein freigestellt“, ließ Zweitligist Fortuna am Samstagvormittag, wenige Stunden vor der Generalprobe beim befreundeten Premier-League-Aufsteiger in Ostengland, über seine Kanäle verlauten – eine Nachricht, die in Düsseldorf einschlug wie ein Blitz.

Übereinstimmenden Medienberichten und dem international bekannten Transferinsider Fabrizio Romano zufolge steht Engelhardt unmittelbar vor einem Wechsel zum neuen italienischen Erstligisten Como 1907. Dem Vernehmen nach sind nur noch letzte Details zwischen dem 23-jährigen Mittelfeldspieler und seinem potenziellen neuen Arbeitgeber zu klären, bevor der Transfer tatsächlich über die Bühne gehen kann.

Fortuna und der Serie-A-Aufsteiger sollen sich wohl auf eine Ablösesumme in Höhe von rund acht Millionen Euro plus Bonuszahlungen und eine Weiterverkaufsbeteiligung geeinigt haben. Düsseldorfs Sportvorstand Klaus Allofs bestätigte zwar, dass Engelhardt kurz vor einem Abgang steht, wollte sich auf Anfrage allerdings nicht näher zu dessen Wechselziel oder den kursierenden Inhalten der angestrebten Transfervereinbarung äußern.

Rheinländer lassen Engelhardt trotz Vertrag ziehen

Die Entscheidung der Rheinländer, den gebürtigen Göttinger trotz seines noch zwei weitere Jahre laufenden Vertrags ziehen zu lassen, ist angesichts der Dimension des kolportierten Gesamtpakets jedenfalls kein Wunder. Vor allem vor dem Hintergrund, dass der SC Freiburg den Mittelfeldspieler aufgrund einer vor dessen Wechsel aus dem Breisgau nach Düsseldorf vereinbarten Rückkaufklausel nach der nun beginnenden Saison für rund 2,2 Millionen Euro, also eine erheblich geringere Summe, hätte zurückholen können.

Auch dem sich nun anbahnenden Transfer nach Italien mussten die Freiburger übrigens zustimmen; wegen eines sogenannten „Matching Rights“. Theoretisch hätte der Bundesligist nämlich ein identisches Angebot abgeben können und dann den Zuschlag erhalten. Doch auch so verdient der Verein jetzt kräftig mit: Etwa ein Drittel der Ablösesumme, also mehr als 2,5 Millionen Euro, fließen in die Kasse der Breisgauer.

Das Interesse von Como an Engelhardt soll erst in den vergangenen Tagen konkret geworden sein, und eigentlich hatte Fortuna gar nicht geplant, den Mittelfeldspieler zu verkaufen. „Wir waren im vergangenen Sommer, als wir Yannik verpflichtet haben, schon sehr überzeugt von ihm, und er hat unsere Erwartungen in der abgelaufenen Saison sogar weit übertroffen“, hat Sportdirektor Christian Weber vor etwas mehr als einem Monat im Gespräch gesagt. „Es gibt deshalb überhaupt keine Überlegungen, Yannik abzugeben.“

Doch im Fußballgeschäft kann sich der Wind eben schnell drehen, wie das Engelhardt-Beispiel eindrucksvoll zeigt. Am Ende ist es allerdings logisch, dass Fortuna ein Angebot in Höhe von rund acht Millionen Euro samt entsprechender Zusatzvereinbarungen nicht ablehnen kann.