Spiel gegen VfL Bochum Fortuna Düsseldorfs nächster Rückschlag

Düsseldorf. 2011 hat Friedhelm Funkel mit dem VfL Bochum an das Tor zur ersten Liga geklopft - und gegen Borussia Mönchengladbach in der Relegation seinerzeit den Kürzeren gezogen. Es wäre Funkels sechster Aufstieg gewesen, der Trainer hatte schwer daran zu tragen, dass das nicht gelang.

Genki Haraguchi (r) sitzt nach Spielende auf dem Boden, während sich die Bochumer Spieler (l) umarmen.

Foto: Jonas Güttler

Mit sieben Jahren Verspätung könnte Funkel jetzt mit Fortuna Düsseldorf einst Verpasstes nachholen.

Aber: Alles wird jetzt viel spannender, als man das noch vor genau einer Woche annehmen musste: Gegen eben jenen VfL Bochum verlor Fortuna nur vier Tage nach dem 0:1 bei Darmstadt 98 am Ostermontag Freitagabend erneut: Beim 2:1 (0:0) für die Gäste blieben die Fortunen lange viel schuldig - und müssen sich jetzt schnell fangen, um den herausgearbeiteten Vorsprung nicht noch zu verspielen. Mit hängenden Köpfen schlichen die Düsseldorfer am Freitag Abend in die Kabine.

Fortuna Düsseldorf verliert gegen Bochum
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Die Fans wurden wirklich lange auf die Folter gespannt. Man darf das durchaus wörtlich nehmen: Denn was die Zweitliga-Kontrahenten am Freitag vor der Pause vor 35600 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena boten, war Fußball zum Abgewöhnen und mag ein Hinweis darauf sein, warum die ganz große Euphorie Düsseldorf auch Anfang April noch nicht erreicht hat. Technische Unzulänglichkeiten in Vielzahl, zu langsamer Fußball, zwei ernstzunehmende Torschüsse von Bochums Lukas Hinterseer (Bochum) und Jean Zimmer (Düsseldorf) - das war es.

Es wird allemal für eine kleine Kabinenpredigt von Funkel gereicht haben. Und draußen drang passend der alte Hosen-Song „Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft“ aus den Boxen. Kur danach war es ein anderes Spiel. Zuerst der vor der Pause völlig indisponierte Benito Raman zeigte sein zweites Gesicht und initiierte einen Angriff nach dem nächsten, Düsseldorf gab jetzt jede Zurückhaltung auf, erzielte aber kein Tor, weil unter anderem Kaan Ahyan nur die Latte traf.

So wurde es ein kurioses Spiel: Für die Gäste erzielte der eingewechselte Thomas Eisfeld per Fernschuss die Führung (71.), der ehemalige Fortune Robbie Kruse erhöhte nach feinem Pass von Lukas Hinterseer auf 2:0 (75.). Düsseldorf kam zurück, weil der fleißige Rouven Hennings per berechtigtem Foulelfmeter den Anschluss erzielte. Funkel brachte mit Nielsen und Usami nach dem zuvor schon eingewechselten Florian Neuhaus weitere Offensivkräfte, Düsseldorf begann einen Sturmlauf schaffte es aber trotz einiger bester Gelegenheiten nicht mehr, zum Ausgleich zu kommen - und muss jetzt hoffen, dass auch die Konkurrenten um den Aufstieg wie Nürnberg und Kiel wieder schwächeln, es wäre nicht das erste Mal.

Kurios: Die unter dem neuen Trainer Robin Dutt aufblühenden Bochumer haben mit nun 40 Punkten sogar noch die Gelegenheit, auf den dritten Platz zu schielen. In dieser 2. Liga ist wirklich nichts mehr normal. Und wünschen hilft eben auch nicht immer.