Fortuna erzwingt den Erfolg
Die Erleichterung könnte kaum größer sein. Doch für Trainer Kramer, der sich für die Ruhe im Umfeld bedankte, ist das nur der Anfang.
Düsseldorf. Mit einem gewaltigen Satz flog Fortunas Vorstandsvorsitzender Dirk Kall seinem Trainer in die Arme. Die Erleichterung verleiht auch der Fortuna Flügel. Frank Kramer jubelte nach dem 3:0-Erfolg gegen 1860 München mit, aber wenig später war er wieder am Boden und sorgte dafür, dass keine Selbstzufriedenheit einkehrte. „Das war der Anfang, der uns sehr hilft. Aber nächsten Freitag in Bochum können wir uns davon nichts kaufen.“
Endlich sorgte der erste Fehler nicht für einen frühen Rückstand, und auch alle anderen kleinen Unzulänglichkeiten wurden diesmal nicht bestraft. „Da waren schon einige Szenen, die wir unbedingt vermeiden müssen,. Natürlich ist das Meiste richtig gut gelaufen“, sagte Kramer, der diesmal auch mit seinen Personalentscheidungen goldrichtig gelegen hatte. Ihlas Bebou stürmte auf der rechten Seite und traf nach zehn Minuten zum 1:0, nachdem er in Nürnberg so enttäuscht hatte und nach seiner Einwechslung kurz vor Schluss auch wieder ausgetauscht worden war. „Das freut mich natürlich total, dass der Ihlas gleich mit einem Treffer seine gute Leistung gekrönt hat“, sagte Kramer. „Den Sieg haben sich die Jungs erarbeitet. Sie wissen einfach, dass wir Vertrauen zu ihnen haben. Das hat auch ein Bebou heute gelebt.“
Das galt auch für Lukas Schmitz, der gegen München 1860 ein riesiges Laufpensum absolvierte, viele Zweikämpfe gewann und kaum einen Fehlpass spielte. „Wenn du gewinnst, macht es Spaß. Dann bekommst du mehr Sicherheit und die einfachen Dinge, die, wenn alles gegen dich läuft, nicht klappen, dann klappen.“, sagte Fortunas bester Mann am Sonntag. „Wir haben im Zentrum Spielfreude gehabt. Das kommt mir zugute.“
Sowohl das Zusammenspiel zwischen Schmitz und Julian Koch funktionierte, als auch die Leistung von Kerem Demirbay lässt in der Offensivzentrale Hoffnung aufkommen, dass die Angriffsleistungen der Fortuna gegen 60 München keine Eintagsfliege waren. Im Spiel steigerte sich die Leihgabe des Hamburger SV von Minute zu Minute und hatte nur noch Pech bei seinen Abschlussaktionen. Immerhin konnte eine davon dann der diesmal wesentlich konzentrierter wirkende Didier Ya Konan zum 3:0 und seinem zweiten Treffer nutzen. „Es ist nicht einfach, wenn du unten stehst, so ein Spiel abzuliefern“, sagte Demirbay, dem auch die Erleichterung ins Gesicht geschrieben stand.
Bemerkenswert war zudem, dass sich Fortunas Cheftrainer nicht nur bei seinen Spielern bedankte, sondern auch bei all denjenigen, die dafür gesorgt hatten, dass es um die Fortuna nach fünf Spieltagen ohne einen Sieg so ruhig geblieben war. „Nach draußen ist das gar nicht so rüber gekommen“, sagte Kramer. „Genau mit dieser Ruhe, Einheit und Gemeinschaft wollen wir mit Fortuna weitermachen, um uns weiter an den Zielen zu orientieren, die sich der Verein gesetzt hat.“