Fortuna Düsseldorf Fortuna feiert ersten Saisonsieg
Der 2:0-Erfolg am Sonntag bei Erzgebirge Aue war kein Spektakel, doch das interessierte auf Seiten der Düsseldorfer niemanden.
Düsseldorf. Friedhelm Funkel hatte es bereits während der Vorbereitung angekündigt: Es werde im Saisonverlauf immer wieder kurzfristig Veränderungen geben. Fortunas Cheftrainer will so schneller auf Formschwankungen innerhalb der eigenen Mannschaft sowie die Taktik des Gegner reagieren. Trotzdem sorgten Funkels Personalentscheidungen am Sonntag vor dem Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue für Verwunderung. Trotz der ordentlichen Vorstellung zum Start der neuen Zweitliga-Saison gegen Braunschweig (2:2) wollte der Trainer in Julian Schauerte und Havard Nielsen nicht nur zwei neue Spieler auflaufen lassen, sondern auch die Dreierkette von einer Formation mit vier Abwehrspielern ersetzen.
Am Ende gab der Erfolg Funkel recht: Die Fortuna gewann mit 2:0 und feierte ihren ersten Saisonsieg — obwohl aus dem ersten Teil des Plans nicht mal etwas geworden war, weil sich Nielsen beim Aufwärmen an der Leiste verletzte. Jerome Kiesewetter ersetzte ihn kurzfristig, Ihlas Bebou spielte deswegen doch nicht auf dem rechten Flügel, sondern erneut neben Rouwen Hennings in vorderster Front.
„In der ersten Hälfte lief es aus unserer Sicht richtig gut“, erklärte Funkel, der mit dem Aufbau und der Spielkontrolle sehr zufrieden war. Während die Zuschauer ein langweiliges Spiel ohne Höhepunkte auf die Pause zuschaukeln sahen, gab es das, was in der vergangenen Saison so selten war: Fortuna nutzte einen Standard zum 1:0 genau zum richtigen Zeitpunkt (42.). Und nicht nur das: Kurz nach der Pause baute sie ihre Führung durch einen erfolgreichen Konter gar auf 2:0 aus.
„Besser kann man einen Treffer mit einem Konter nicht herausspielen“, sagte Fortunas Cheftrainer, der mit der letzten halben Stunde seines Teams aber überhaupt nicht mehr zufrieden war. „In der ersten Hälfte hatten wir damit gerechnet, dass uns Aue mehr unter Druck setzt. Am Ende waren wir aber nicht gut, da hätte ich mir mehr Spielkontrolle gewünscht.“
Doch die gab es nicht, stattdessen wurde es noch mal richtig brenzlig, weil die Bälle zu schnell gegen die aggressiven Gastgeber verloren wurden. So musste Torhüter Michael Rensing mehrfach sein ganzes Können zeigen, um einen Gegentreffer zu verhindern. Das gelang ihm auch deshalb, weil in Kaan Ayhan und Andre Hoffmann beide Innenverteidiger fast immer Herr der Lage waren.
„Das lag jetzt nicht an unserem System, ob wir nun Dreier- oder Viererkette spielen“, sagte Hoffmann. Und um die in den vergangenen Wochen heiß diskutierte Systemdebatte nicht wieder aufgekommenen zu lassen, ergänzte er: „Die Frage nach dem System ist jetzt ohnehin überflüssig, weil wir jetzt in Aue gezeigt haben, dass wir beide Spielarten drauf haben und schnell wechseln können.“
Entsprechend schnell hätte die Mannschaft auch den Ausfall von Nielsen verkraftet. Das zeige, wie gut die Fortuna bereits als Mannschaft funktioniere, meinte Funkel, der mit der Punktausbeute — vier Zähler aus zwei Spielen — zufrieden ist: „Das ist in Ordnung. Ich bin froh, dass wir den ersten Auswärtssieg geholt haben. Das gibt der Mannschaft die nötige Ruhe, obwohl wir gesehen haben, dass noch viel Arbeit zu tun ist.“
Das gilt auch für den Torschützen zum 1:0. Funkel wechselte Rouwen Hennings, der in der 42. Minute mit seinem Tor den „Flaschenöffner“ (Originalton Ayhan) gefunden hatte, wie auch im Auftaktspiel nach einer guten Stunde aus. „Das Tor war so einstudiert, und den musste er ja auch machen“, sagte Fortunas Trainer. „Aber gerade Rouwen hatte auch viele Abspielfehler in der ersten Hälfte.“
Darüber ärgerte sich dieser besonders. Doch Hennings sagte auch: „Die Tore zu machen, ist mein Hauptjob.“ Wenn alle ihre Aufgaben so gut erfüllen, sollte es eine gute Saison für die Fortuna werden.