Fortuna Düsseldorf Fortuna gewinnt 6:0 in Hilden
Der Zweitligist spielt sich den Frust aus den Knochen und gewinnt auch in der Höhe verdient nach einer ansprechenden Leistung.
Düsseldorf. Im Augenblick hat sich offensichtlich einiges gegen die Fortuna verschworen. Die Anfahrt zum gestrigen Testspiel beim VfB Hilden gestaltete sich schwierig für den Tabellenletzten der 2. Bundesliga. Nach einer halben Stunde im Stau rund um die Itterstadt und verzögerter Ankunft wurde das Spiel später angepfiffen. Bis auf die Nationalspieler Joel Pohjanpalo (Finnland), Kevin Akpoguma (U 20) und Christian Gartner (Österreich/U 21) war die Fortuna mit ihrer ersten Wahl beim Oberligisten angetreten, auch wenn einige Stammspieler erst nach der Pause zum Einsatz kamen. Nur die leicht verletzten Sercan Sararer und Mathis Bolly wurden zudem geschont.
Besonderes Augenmerk lag zunächst auf drei Spielern der Fortuna. Fabian Holthaus (Zugang aus Bochum) machte sein erstes Spiel überhaupt für die Fortuna, Routinier Oliver Fink konnte erstmals nach längerer Verletzung wieder mitwirken, und Kemer Demirbay wollte seine ersten Minuten im Fortuna-Trikot in Nürnberg vergessen machen, nach denen er mit einer 0:1-Niederlage den Rasen hatte verlassen müssen. Aber auch die Kollegen wollten sich ein wenig Selbstvertrauen holen. Die schwachen Leistungen in der Offensive zuletzt waren Motivation genug, um mit viel Elan auf das Tor der Hildener zu stürmen. Und es sah wieder aus, als wäre das gegnerische Tor vernagelt. Ihlas Bebou mit zwei schönen Antritten und Oliver Fink mit einem Fernschuss erinnerten in ihrer Erfolglosigkeit an die jüngsten Angriffsleistungen der Fortuna. Doch nach gut 20 Minuten war der Bann gebrochen. Lukas Schmitz — diesmal wieder auf der Sechs eingesetzt — setzte Bebou geschickt in Szene, der mit dem Umkurven des VfB-Keepers keine Probleme hatte und zum 1:0 einschob.
Das Tor war so eine Art Frustlöser. Unter der klugen Regie von Kemer Demirbay und nach sehr guten Flügelläufen von Holthaus geriet der Gastgeber so unter Druck, dass es zehn Minuten später bereits 3:0 für die Fortuna hieß. Zunächst hatte Marcel Sobottka nach einer Ecke getroffen, der diesmal als Innenverteidiger aufgelaufen war und seine Eignung auch auf dieser Position unter Beweis stellte. Dann setzte sich der agile Holthaus durch und wurde im Strafraum gefoult. Didier Ya Konan nutzte den Elfmeter zum 3:0.
Ein kleinen Dämpfer gab es dann doch noch vor der Pause, als es Demirbay nach einem Zusammenprall mit Hildens Torwart versuchte weiter zu spielen, aber dann doch ausgewechselt werden musste. Nach der Pause war der Torhunger der Fortuna noch nicht gestillt. Bebou erzielte kurz nach Wiederanpfiff das 4:0, der eingewechselte Talyn Duman traf zum 5:0 und auch Mike van Duinen reihte sich mit einem Kopfballtor in die Reihe der Torschützen ein. Frank Kramer wollte die Leistung gegen einen „gut organisierten“ Oberligisten nicht überbewerten. „Es war ein guter Test, wir haben mit Zug gespielt“, sagte Fortunas Trainer. „Es war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.“