Fortuna gibt den möglichen Punkt auf Schalke noch her
Trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Axel Bellinghausen verlor Düsseldorf mit 2:1 auf Schalke.
Gelsenkirchen. Theoretisch war für Fortuna Düsseldorf der Sprung auf den neunten Platz und damit in die obere Tabellenhälfte der Fußball-Bundesliga drin.
Praktisch waren die Düsseldorfer dem FC Schalke vor allem in der ersten Hälfte aber deutlich unterlegen, verloren trotz Leistungssteigerung und zwischenzeitlichem Ausgleich mit 1:2 (1:1) und bleiben 13. mit immer noch neun Zählern Vorsprung auf die drei Abstiegsplätze.
Joel Matip hatte nach einer halben Stunde für das 1:0 der Gastgeber im Samstagabendspiel gesorgt. Vor 61 673 Zuschauern (ausverkauft) traf Axel Bellinghausen kurz nach der Halbzeit zum 1:1 (56.), ehe Matip mit seinem zweiten Treffer den alten Abstand wiederherstellte (81.).
Kurzfristig hatten sich die Hoffnungen von Trainer Norbert Meier auf den Einsatz von Robbie Kruse zerschlagen. Der schnelle Mittelfeldspieler hatte seinen grippalen Infekt der vergangenen Tage nicht vollständig auskuriert. Wer genau davon profitiert hat und in die Startelf rutschte, lässt sich indes nur vermuten. Womöglich Andreas Lambertz, der wie Adam Bodzek seine Gelbsperre abgesessen hatte — beide standen von Beginn an auf dem Feld.
Neben Kruse musste dafür Dani Schahin draußen Platz nehmen. Ausgerechnet der „Schalke-Schreck“, der im Hinspiel mit seinem Doppelpack das 0:2 zur Halbzeit gedreht hatte — die Fortunafans hatten das 2:2 wie einen Sieg gefeiert.
Auf Schalker Seite gab es im Vergleich zum Mittwochsspiel in der Champions League keine Veränderungen. Trainer Jens Keller vertraute offenbar den Kräften seiner Akteure nur knapp 72 Stunden nach dem 1:1 am Bosporus.
Daran sollte seine Mannschaft keinen Gedanken verschwenden, forderte Meier: „Wenn wir den Kopf oben behalten und nicht darauf spekulieren, dass irgendwann einmal die Kräfte beim Gegner schwinden, haben wir eine Chance.“
Unter diesem Motto starteten die Düsseldorfer nach zuletzt vier Pflichtspielniederlagen auf fremdem Platz in das Samstagabendspiel. Mit den Ergebnissen der Konkurrenten vom Nachmittag natürlich vor Augen.
„Die Augsburger haben beim 2:1 gegen Hoffenheim bravourös gekämpft und sich sicher noch nicht aufgegeben“, sagte Fortuna-Präsident Peter Frymuth und mahnte an, bei der Fortuna möge man nur auf sich selbst schauen.
Das musste elf Minuten nach dem Anpfiff aber auch schon zwangsweise passieren: Stefan Reisinger musste verletzungsbedingt raus (Probleme am rechten Hüftbeuger), so kam Dani Schahin doch noch früher zum Einsatz als gedacht.
Das änderte allerdings weder etwas an der kompakten Ausrichtung der Gäste, noch an der Schalker Überlegenheit, die sich schnell in aussichtsreichen Chancen zeigte. Die anfangs beste hatte Jefferson Farfan, der in der 18. Minute allerdings nur den Pfosten traf. Die erste nennenswerte Offensivaktion hatte Schahin etwa zur Mitte der ersten Hälfte, als er aus 25 Metern mit einem Volleyschuss etwas zu hoch zielte (24.).
Doch es war nur eine Frage der Zeit, ehe sich die Schalker Überlegenheit auszahlen sollte: Einen Freistoß von Farfan köpfte Jermaine Jones im Strafraum quer, und Innenverteidiger Joel Matip drückte den Ball zum 1:0 über die Linie (30.).
Nach der Pause wurden die Fortunen mutiger, attackierten die Schalker früher. Und das sollte sich auch recht schnell auszahlen: Schahin war in den Strafraum gestartet, sein Querpass erreichte Lambertz gerade noch so mit dem rechten Fuß.
Den erneuten Querpass schob Axel Bellinghausen zum umjubelten Ausgleich der Gäste ein (56.). Als sich die Fortunen gerade das Unentschieden verdient zu haben schienen, sorgte Matip mit dem 2:1 (81.) für den erneuten Rückstand. Ein verunglückter Schuss von Michel Bastos war ihm in die Füße gerutscht. Aus kurzer Distanz hob der Innenverteidiger die Kugel zum entscheidenden Treffer ins Tor.