Fortuna: Harte Bandagen und wenig Spielfluss

Nach dem 0:0 bleibt der Abstand zum Spitzenreiter für Fortuna bei weiterhin fünf Punkten.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Es gibt Spiele zwischen dem Tabellenzweiten und dem Spitzenreiter, die 0:0 enden und spielerisch mehr zu bieten haben, als das, was Fortuna und der FC Ingolstadt am Freitag zeigten. Es war ein reines Kampfspiel, lebte von der Spannung und keiner wollte auch nur einen Millimeter weichen. „Unsere Härte war teilweise an der Grenze des Erlaubten“, gab Ralph Hasenhüttl, der Trainer des FC Ingolstadt, ehrlich zu. Immer wieder wurde das Spiel durch Fouls — und lange Liegephasen von Ingolstädter Spielern — unterbrochen, Ballstafetten über mehrere Stationen waren kaum zu sehen.

„Sicherlich fehlte das spielerische Element auch bei uns. Und wir haben auch den letzten Pass nicht sauber und ordentlich gespielt“, sagte Fortunas Trainer Oliver Reck. „Sonst wäre vielleicht mehr dabei rumgekommen.“ Dennoch glaubt Kollege Hasenhüttl, dass „beide Mannschaften gezeigt haben, warum sie zu Recht oben in der Tabelle stehen“. Denn es ist unglaublich schwer, sich gegen beide Mannschaften Chancen zu erspielen. Und wenn der Gegner dann einmal nicht aufpasst, sind beide Teams in der Lage, effektiv diese Fehler auszunutzen. Da dies die Spieler beider Mannschaften am Freitag ganz genau wussten, versuchten sie keine Fehler zu machen, wenig Risiko zu gehen und mit allen Mitteln die Zweikämpfe vor und im eigenen Strafraum zu gewinnen.

Natürlich waren die Fans enttäuscht, dass der Rückstand auf die Tabellenspitze von Fortuna nicht verkürzt werden konnte, auch weil sich die Gastgeber spielerisch nicht durchsetzen konnten. „Fußball ist kein Wunschkonzert, das war Zweiliga-Alltag, dem wir uns stellen müssen“, sagte Oliver Reck, der auch den Schiedsrichter nach dem knüppelharten Spiel halbwegs in Schutz nahm. „Ich möchte zum Unparteiischen nichts weiter sagen, nur so viel, dass es kein einfaches Spiel für ihn war, weil es sehr viele Zweikämpfe gegeben hat und viele Situationen, die schwer zu entscheiden waren.“ Da wären dann aus Recks Sicht auch einige eher für den Gegner gewertet worden.

Besonders enttäuscht waren die Spieler von Fortuna nach dem torlosen Remis nicht. „Man muss das Positive aus dem Spiel mitnehmen. Wir haben es zwar nicht geschafft, die drei Punkte zu holen, die uns noch näher herangebracht hätten“, sagte Jonathan Tah, der nach einer zweiwöchigen Pause zunächst ein wenig wackelte, wie es sein Trainer ausdrückte, dann aber eine mehr als souveräne Leistung zeigte. „Aber wir haben hinten auch nur wenig zugelassen und zu null gespielt.“

Reck war insgesamt zufrieden mit der Punkteteilung. Er habe auch erkannt, was es zu verbessern gilt. „Was nicht gepasst hat, war der eigene Ballbesitz, das war nicht ideal. Man muss mehr Passfolgen haben und besser kombinieren. Wir hatten nicht die Ruhe am Ball, die ich mir gewünscht hätte.“ Davon lebt das Spiel der Fortuna eigentlich.