Fortuna II: Abstieg ist ein Rückschritt
Für Fortunas zweite Mannschaft wird in der NRW-Liga ein neues Kapitel beginnen.
Düsseldorf. Fortuna II muss in die NRW-Liga absteigen. Das 4:0 am letzten Spieltag der Fußball-Regionalliga gegen den Wuppertaler SV nutzte nichts mehr.
Die meisten der über 1600 Zuschauer spendeten der Mannschaft nach dem Abpfiff tröstenden Applaus. Doch wie geht es jetzt weiter mit der Reserve des Zweitligisten? Die WZ beantwortet die wichtigsten Fragen.
Die überwiegend jungen Spieler haben zu spät verstanden, worauf es ankommt, dass mutig und engagiert gearbeitet werden muss. Rückstände wirkten lähmend, fast keiner wurde aufgeholt, die Angst spielte mit.
Die Heimschwäche (nur ein Punkt mehr als auswärts) war eklatant, vor allem die Duelle mit den direkten Konkurrenten wurden fast komplett vergeigt. Auch die Profi-Verstärkung kam nicht wie erhofft: Den lange verletzten Marco Königs und den in der ersten Mannschaft zuletzt suspendierten Marcel Gaus ausgeklammert, gab es nur zwölf Einsätze von Profispielern der Fortuna in der 4. Liga. Stärker war das Team ohnehin mit der eigenen Besetzung.
Weil die „Zwote“ eine Marke für sich ist. Ein harter Kern von Zuschauern ist regelmäßig bei den Heimspielen, schätzt die reine Fußball-Atmosphäre im Paul-Janes-Stadion bei Bratwurst und Bier. Nicht zuletzt die Nähe zur Mannschaft.
Dafür steht Trainer Goran Vucic, der in den vergangenen Jahren drei Aufstiege schaffte. Auch ein Grund, den Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr zu verlängern.
Trainer Goran Vucic bespricht mit dem verantwortlichen Nachwuchskoordinator Markus Hirte und Sport-Geschäftsführer Wolf Werner den Kader für die kommende Saison, fährt dann für zwei Wochen in den Urlaub.
Eine Abschlusstour der Mannschaft gibt es aus urlaubs-technischen Gründen nicht, weil nicht klar war, ob es Ende Juni (Regionalliga) oder am 3. Juli (NRW-Liga) mit der Vorbereitung losgeht.
Auch wenn die Verantwortlichen davon sprachen, die Ausbildung der Spieler sei wichtiger, der Klassenerhalt zweitrangig: Der Abstieg ist ein Rückschritt, wirkt sich auf die Erste unmittelbar aus.
Drei Ligen Abstand sind eine schlechtere Verhandlungsposition bei möglichen Perspektiv-Profis, die lieber Spielpraxis in der vierten Liga sammeln dürften. Der Sprung von „Zwote“-Talenten in den Profi-Kader wird zudem noch schwerer als bisher, wenigstens dürfte die Saison den Verein etwas weniger kosten.
Nicht nur wegen des Abstiegs gibt es einen großen Umbruch: Maximilian Schulze-Niehues und Ben Abelski verlassen den Klub, Philipp Heise wechselt zu Preußen Münster, unter anderem Andreas Altenbeck fällt der U 23-Regel zum Opfer, nach der in einer Reserve eines Bundesligateams nur drei Akteure über 23 Jahren gleichzeitig zum Einsatz kommen dürfen. Mehr als ein halbes Dutzend A-Jugendlicher wird den Kader auffüllen, Nico Haufe (VfL Bochum II) und Tobias Klemt (1. FC Kleve) sind die ersten Zugänge.