Fortuna vor dem Spiel gegen Freiburg Kaan Ayhan würde nicht auf sich wetten
Düsseldorf · Im letzten Heimspiel gegen Freiburg war Fortunas Abwehrchef Doppel-Torschütze.
Kaan Ayhan gehört zu den Fußballprofis, die sich Zeit nehmen. Nach einem Spiel oder einer Trainingseinheit. Für Autogramm- und Fotowünsche der Anhänger oder für die Medienvertreter. Für den Innenverteidiger von Fortuna Düsseldorf ist der Fußball nicht einfach ein Job. Der 24-Jährige lebt das Ganze. Vielleicht wirkt der türkische Nationalspieler auch deshalb stets besonders reflektiert. Ayhan ist immer ehrlich und höflich — und seit einigen Wochen vertraglich bis 2022 an die Fortuna gebunden.
„Das Spiel in Mönchengladbach war schmerzhaft. Ob das 1:2 verdient oder unverdient war, ist zweitrangig. Da war einfach mehr drin. Wenn wir uns hier und da cleverer angestellt hätten, dann wären ein oder drei Punkte möglich gewesen“, sagt Ayhan. „Jetzt stehen wir nach fünf Spielen da, wo wir hingehören. Aber es wäre schön gewesen, wenn wir ein paar Bonuspunkte gesammelt hätten.“
Das bevorstehende Heimspiel gegen den überraschend gut aus den Startlöchern gekommenen SC Freiburg (Platz vier) am Sonntag (15.30 Uhr) mag so mancher Fan des Bundesligisten als Begegnung ansehen, in der drei Punkte für die Fortuna Pflicht sind. Doch Ayhan warnt: „Jetzt kommen Gegner, von denen man behaupten kann, sie sind mit uns auf Augenhöhe. So wie Freiburg. Aber wenn wir nicht das abrufen, was uns auszeichnet, dann wird es schwer, gegen solche Teams zu punkten.“ Soll heißen: Ayhan und Kollegen müssen Kampf- und Laufbereitschaft zeigen und effizient mit ihren Chancen umgehen.
Innenverteidiger gibt zu, dass derzeit die Effektivität fehlt
Ayhan und der SC Freiburg — da war doch was. Am 15. Dezember des vergangenen Jahres startete die Fortuna mit einem 2:0-Heimsieg über die Breisgauer eine perfekte „englische Woche“ mit neun Punkten aus drei Spielen. Zweifacher Torschütze an diesem Tag: Kaan Ayhan. „Ich würde nicht drauf wetten, dass ich wieder treffe“, gibt sich der Abwehrchef der Rot-Weißen zurückhaltend. „Selbst ein Tor zu erzielen pumpt die Brust natürlich auf. Man hat eine andere Körpersprache. Aber das hilft nicht allein mir, sondern der ganzen Mannschaft. Natürlich freue ich mich noch mehr als ein Stürmer drüber, einfach weil es seltener vorkommt. Aber ich bin nicht in erster Linie für das Erzielen von Toren verantwortlich.“
Das dürfen aus Ayhans Sicht am Sonntag gerne die Mitspieler übernehmen. Hilfreich wäre es für die Fortuna sicherlich, auch mal einen zweiten Treffer nachzulegen. Ein Umstand, der in Mönchengladbach und Frankfurt zuletzt ausblieb. „In der Theorie hört sich das immer gut an. Wir müssen es aber auch umsetzen“, fordert Ayhan und nimmt die gesamte Mannschaft in die Pflicht. „Am Ende der vergangenen Saison waren wir diesbezüglich sehr effektiv. Das fehlt uns im Moment. Es geht aber bestimmt nicht um fehlenden Mut.“