Fortuna Düsseldorf Fink möchte ein Jahr dranhängen
Marbella · Der 36 Jahre alte Kapitän würde gerne bei Fortuna weitermachen, könnte sich aber auch ein Engagement in der MLS in Amerika vorstellen.
Es gehört zu Oliver Finks Ritualen nach dem Morgentraining in Marbella: Der Kapitän von Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf geht kurz zum Strand und kühlt seinen Körper oder zumindest die Füße im Wasser ab. Der 36-Jährige freut sich, dass der Ball in fast allen Trainingseinheiten im Mittelpunkt steht. Aber auch wenn es anderes wäre, würde der Routinier vorangehen.
Und am liebsten möchte er das auch im kommenden Jahr tun. „Die Erkenntnis, dass ich noch mithalten kann, habe ich wohlwollend aufgenommen“, sagt Fink. „Ich habe noch keinen Bock, die Schuhe in der nächsten Woche an den Nagel zu hängen.“ Die Impulse von Athletik-Trainer Robin Sanders haben ihm so gut getan, dass er keinen Grund sieht, in naher Zukunft aufzuhören. „Ich kann nicht mehr tun, als mich anzubieten und mit Leistung zu überzeugen.“
Der Kapitän weiß, dass der Klub sich möglicherweise verjüngt
Für Fink ist es hingegen aber nicht ausgeschlossen, dass der Verein am Saisonende einen Schnitt machen könnte. Die Verträge von ihm selbst, Michael Rensing, Adam Bodzek und auch von Trainer Friedhelm Funkel laufen aus. Bestes Argument für ein weiteres Jahr mit den Routiniers der Fortuna wäre der Klassenerhalt in der am 19. Januar beginnenden Rückrunde. „Ich bin auf jeden Fall topmotiviert, dazu haben natürlich auch die Erfolge in der Woche vor der Winterpause beigetragen.“ Dazu ist aber auch harte Arbeit nötig, Vor- und Nachbereitung sind für jedes Training bei ihm nötig.
„Wenn wir mit nur neun Punkten in die Rückrunde gegangen wären, hätte der Druck zugenommen und alles wäre sehr verbissen geworden, weil wir in jedem Spiel hätten punkten müssen“, sagt Fink. „Vor sechs Jahren hatten wir zwar schon 21 Punkte nach der Hinrunde, aber da ist auch einiges schief gegangen.“ Das werde ihm und seiner Mannschaft nicht noch einmal passieren. „Wir sind auf allen Positionen in und um das Team herum besser aufgestellt als damals.“
Dass er der wichtigste Spieler für den Trainer ist, lässt der bescheidene Profi nicht gelten. „Jeder im Team hat spezielle Fähigkeiten, mit denen er zum Gesamterfolg beiträgt“, sagt Fink, der versucht, ein gutes Klima zu schaffen. „Wir haben nämlich genau zwei Trümpfe, die stechen müssen: Teamgeist und Einsatzbereitschaft.“ Falls das nicht funktioniert, würde es eng werden für Fortuna.
Und wenn seine Spielerkarriere in Düsseldorf dann tatsächlich in diesem oder im nächsten Jahr ein Ende finden würde, wäre eine Saison in der Major League Soccer in den USA zum Abschluss eine Option für ihn. Und für die Rückkehr nach Deutschland ein Jahr später würde das dann heißen, in der Region um Düsseldorf zu bleiben. „Dann könnte ich mir vorstellen, ein Studium zu beginnen. Bisher bin ich noch ein Fachidiot“, sagt Fink, der mit beiden Beinen und viel Köpfchen im Leben steht – und das, ohne die Fortuna ganz aus seinen langfristigen Plänen zu streichen