Fortuna ohne Abwehr zum Meister
Fortuna spielt ausgerechnet in Dortmund ohne die Stützen der Defensive.
Dortmund/Düsseldorf. Die Liste ist lang. So lang, dass Norbert Meier eine kleine Gedächtnisstütze rekrutiert hat. „Ich muss schon einen Zettel mit mir rumtragen, damit ich keinen vergesse, der derzeit nicht einsatzfähig ist“, sagt der Trainer von Fortuna Düsseldorf.
Die Krux: Mit diesem ganzen Katalog an Verletzungen reist Fortuna am Dienstag zum Bundesliga-Spiel bei Borussia Dortmund (20 Uhr). Und trifft auf einen Gegner, dessen Offensivspektakel regelmäßig für Furore sorgt. Wie unpassend, dass Meiers Sorgen zuerst um die Abwehrformation kreisen.
Fortunas Abwehrchef Jens Langeneke (Knieschwellung) steht wie sein ebenfalls am Knie verletzter Kollege Tobias Levels frisch auf Meiers Zettel. Levels hatte zuletzt gegen Hamburg noch 38 Minuten mit starken Schmerzen gespielt, ein neuerlicher Einsatz kommt nicht in Frage.
Im Fall Langeneke ist immerhin der „gefürchtete Innenbandanriss“ ausgeschlossen, wie Fortunas Sport-Vorstand Wolf Werner sagt. Außerdem sind die Innenverteidiger Stelios Malezas (Aufbautraining) und Bruno Soares langzeitverletzt, Letzterer hat ohnehin noch keine Pflichtspielminute für Düsseldorf absolviert. Und auch der „Sechser“ Oliver Fink klagt nach wie vor über muskuläre Probleme.
Die Alternativen für eine geordnete Defensive gegen den Wirbel von Reus, Lewandowski und Götze sind also rar. Der immer besser werdende Spanier Juanan ist gesetzt, an seine Seite wird der defensive Mittelfeldakteur Adam Bodzek rücken. Dessen angestammte Position soll Axel Bellinghausen übernehmen.
Und zuletzt: Leon Balogun, der gegen den HSV eingewechselt seine Düsseldorfer Premiere feierte, wird zum zweiten Mal auf der rechten Seite verteidigen.
So ergibt sich eine interessante Elf, der 8000 mitreisende Fans unter den 82 000 Zuschauern in Dortmund den Rücken stärken wollen.
„Für einen Großteil der Spieler ist es das erste Mal vor einer solchen Kulisse und wird hoffentlich auch nicht das einzige Mal bleiben“, sagt Meier, der demonstrativ auf die „Spielstärke, die wir gegen Hamburg bewiesen haben“ vertraut.
Und dann auch mit einiger Gelassenheit nach Dortmund fährt: Mit einer Düsseldorfer Niederlage beim Meister rechnet die Fußball-welt ohnehin. Und Meier selbst rechnet auch — mit einem couragierten Auftritt seiner letzten Aufrechten.
“ Dienstag, 20 Uhr/Sky