Fortuna-Spieler sind sich einig: „Relegation — bitte nicht“

Johannes van den Bergh spricht über die Verlängerung der Saison, die kein Spieler (noch einmal) will.

Düsseldorf. Von der Horrorvision eines direkten Abstiegs ist auch eine erneute Teilnahme an der Relegation in ihrer Tragweite nicht allzu weit entfernt. „Bitte nicht“, sagen die Spieler von Fortuna Düsseldorf unisono.

Der Club will sich verständlicherweise möglichst aus allem heraushalten, was irgendwie mit Abstieg aus der Fußball-Bundesliga zu tun hat.

Doch in den Köpfen mancher Spieler arbeitet es bereits nach den jüngsten Rückschlägen. „Die Relegation ist für einen Erstligisten noch schwieriger als für einen Zweitligisten. Es geht um sehr viel. Wenn man es positiv gestaltet, ist es eine schöne Sache“, erklärt Johannes van den Bergh, der die Ereignisse des vergangenen Jahres in Berlin und in der Arena noch sehr präsent hat.

„Die Nerven spielen dabei eine große Rolle. War mal schön, das miterlebt zu haben. Wenn wir das umgehen können, wäre es mir aber viel lieber.“

Das Ziel ist klar — direkt drinbleiben. Das bedeute mehr und längeren Urlaub. Und die Relegation mag sich der Linksverteidiger der Fortuna am liebsten von der Couch aus anschauen. „Unsere Chancen stehen gut, wir haben drei Punkte Vorsprung, und die Spiele werden immer weniger. Trotzdem wäre es gut, wenn wir mal wieder einen Dreier landen“, sagt van den Bergh.

Man habe eine gute Basis gelegt, von der die Mannschaft jetzt profitieren sollte. „Natürlich ist jetzt der Druck viel größer. Aber in den vergangenen Jahren haben wir immer einen guten Saisonendspurt hingelegt.“ Man habe eben genau gewusst, worum es geht. Deshalb sei die Situation für Fortuna und van den Bergh auch nichts gänzlich Neues.

Nach Meinung von Johannes van den Bergh wird die Fortuna in der zweiten Saisonhälfte von der Konkurrenz anders wahrgenommen. „Am Anfang wurden wir komplett unterschätzt. Das konnten wir nutzen und Punkte sammeln“, sagt der 26 Jahre alte Defensivspieler. „Die Gegner spielen keinen Hauruck-Fußball mehr gegen uns, so dass wir kontern können.“ Wenn man selber das Spiel machen müsse, falle es der Mannschaft nicht so leicht.

Das gilt auch für van den Bergh als Persönlichkeit. Er stellt sich nicht so gerne in den Vordergrund. Vielleicht auch ein Grund, warum die Vertragssituation mit der Fortuna noch nicht geklärt ist. Van den Bergh hat ein Angebot von Hertha BSC vorliegen. „Er hat auch Anfragen von weiteren Vereinen“, sagt sein Berater Gerd vom Bruch, der glaubt, dass van den Bergh sein Potenzial noch nicht völlig ausgeschöpft habe. Glück für beide, Linksverteidiger werden europaweit gesucht.