Fortuna spielt nur 2:2 beim KSC

Karlsruhe. Um 18 Uhr am Freitagabend war die theoretische Chance auf den Aufstieg noch da, als die Düsseldorfer Fortuna beim Karlsruher SC antrat. Bei acht Punkten Rückstand und noch drei auszutragenden Spielen war der Relegationsplatz der 2. Fußball-Bundesliga noch erreichbar.

Gegen 19.46 Uhr er es nicht mehr: Die Fortuna spielte 2:2 (0:2) beim abstiegsgefährdeten KSC, der vor 17 414 Zuschauern lange Zeit deutlich motivierter und williger wirkte. Das Bemühen um Ergebnisverbesserung nach der Pause wurde zwar mit dem späten Ausgleich durch den überragenden Dänen Ken Ilsö belohnt, allerdings erlaubten sich die drittplatzierten Bochumer im Heimspiel gegen Union Berlin nicht den nötigen Patzer.

Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte in den Stunden zuvor eine knifflige Aufgabe bei der Start-Aufstellung lösen müssen: Wer sollte Rechtsverteidiger spielen angesichts der Ausfälle von Christian Weber (5. Gelbe Karte) und Kai Schwertfeger (Infektion — fehlt noch bis 7. Mai)? Ins Team rutschten Sascha Dum als Linksverteidiger, für den Johannes van den Bergh auf die rechte Seite wechselte, sowie Claus Costa, der den kurzfristig erkrankten Adam Bodzek als „Sechser“ vertrat. Eine mutige Variante mit dem sehr offensiv orientierten Dum, der seinen Vorwärtsdrang gleich in den ersten Minuten durchblicken ließ. Mit einem 18-m-Volleyschuss durch Matthias Mutzel (5./knapp drüber gab der KSC ein erstes Lebenszeichen von sich.

Nach einem Freistoß wegen Handspiels von Assani Lukimya produzierten die Gastgeber Chaos und einige abgeblockte Schüsse im Düsseldorfer Strafraum (10.). Delron Buckleys direkt geschossener Freistoß von der Seite nahe der Auslinie zischte sogar zentral an die Latte (13.). Das sah insgesamt alles andere als sicher aus, was die umformierte Fortuna-Abwehr bis dahin anstellte. Da war der Pfostenschuss aus 13 Metern durch Claus Costa (19.) nach einer Ecke ein wohltuendes Zeichen für die rund 1500 mitgekommenen Fans der Fortuna im Wildparkstadion. Aber es ging nicht lange gut: An der Mittellinie verlor Andreas Lambertz den Ball, der auf die linke Außenbahn zum Klären gekommene Jens Langeneke verlor den Zweikampf gegen Alexander Iashvili.

Der KSC-Kapitän spielte blitzschnell weiter auf den startenden Marco Terrazzino, der in der Mitte Torschütze Macauley Chrisantus bediente (28.), der aus elf Metern nur den Fuß hinhalten musste. Vier Minuten später folgte schon der nächste Nackenschlag: Matthias Langkamp sprang im Strafraum höher als Innenverteidiger Assani Lukimya und köpfte zum 2:0 für die Gastgeber ein (34.), denen deutlich anzumerken war, dass es für sie um deutlich mehr ging als für die Gäste. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde die Angelegenheit für die Fortunen zur Charakterfrage am Freitagabend — zumal Chrisantus mit ziemlich viel Freiraum kurz vor dem Pausenpfiff das 3:0 auf dem Fuß hatte.

Nach dem Wechsel präsentierten sich die Düsseldorfer wacher, suchten entschlossener die Zweikämpfe. Größere Chancen blieben jedoch lange aus. Als Trainer Norbert Meier den offensiveren Thomas Bröker für den defensiven Claus Costa einwechselte, stellte er den Schalter endgültig auf Schlussoffensive gegen immer mehr wackelnde Karlsruher. Und mit dem Foul von Torwart Luis Robles an Maximilian Beister im Strafraum schien das Bemühen belohnt zu werden: Jens Langeneke trat zum fälligen Strafstoß an, und Robles hielt (81.). Das darauf folgende 1:2 durch Thomas Brökers Kopfball nach einer Ecke von Ken Ilsö (82.) ließ den KSC-Jubel aber schnell wieder vergehen und leitete eine spannende Schlussphase ein. Und in dieser Schlussphase schaffte die Fortuna tatsächlich noch den Ausgleich. Ilsö traf nach einer lang hereingeschlagenen Ecke zum zumindest glücklichen 2:2.