Fortuna Düsseldorf Top-Transfer Marvin Ducksch und sein persönlicher Neustart bei Fortuna (mit Video)

Düsseldorf · Nach guter Vorbereitung erzielte der 24-Jährige in Augsburg sein erstes Tor. Die schwache Hinrunde möchte der Stürmer endgültig hinter sich lassen.

Marvin Ducksch (r.) agiert wieder mit mehr Selbstvertrauen.

Foto: Christof Wolff

Wer ihn auf sein Tor beim 2:1-Sieg vom vergangenen Samstag in Augsburg anspricht, oder nach seinem nach außen deutlich sichtbaren Selbstvertrauen fragt, erhält von Marvin Ducksch dieser Tage eine klare Antwort: „Das ist der neue Marvin Ducksch“, sagt der Stürmer von Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf. Was für ein Riesenstein von seiner Seele gepurzelt ist, wird beimBlick auf seine Einsatzstatistik bei der Fortuna schnell deutlich. Als teuerster Einkauf der Vereinsgeschichte und als Torschützenkönig der 2. Liga gekommen, gelang ihm in der Hinrunde kein einziger Treffer in der Bundesliga. Zuletzt hatte der Stürmer sogar sieben Spiele in Folge von der Bank aus zuschauen müssen.

Bereits im Trainingslager war der andere Ducksch zu sehen gewesen. Voller Tatendrang und Energie versuchte er seinen Trainer Friedhelm Funkel zu überzeugen. Dann gelangen ihm in den Testspielen drei Treffer, zwei davon gegen Hertha BSC beim Telekom Cup. „Wenn du hart arbeitest, wirst du irgendwann belohnt. Das erste Liga-Tor in Augsburg war dann der verdiente Lohn“, sagt der 24-Jährige, der jetzt hofft, der Mannschaft auch in den nächsten Spielen helfen zu können. Wie sehr ihn persönliche die Torflaute bedrückt hat, war auch an der Reaktion seiner Mitspieler zu erkennen. „Alle sind gekommen und haben mir gratuliert“, erklärt Ducksch und schiebt pflichtschuldig nach: „Aber die drei Punkte waren wichtiger.“

Dass jetzt alles von allein läuft, glaubt der Stürmer allerdings nicht. Neues Selbstvertrauen hat sich entwickelt — bei ihm mit seinem Tor und bei der Mannschaft nach vier Siegen in Folge. Ducksch spricht davon, dass die Fortuna inzwischen für alle Bundesliga-Klubs ein ebenbürtiger Gegner ist. Leipzig am Sonntag (18 Uhr) werde ein richtig harter Brocken. Aber gerade das Hinspiel habe bewiesen, dass auch ein solches Spitzenteam schlagbar ist. Allerdings möchte Ducksch gar nicht mehr auf das 1:1 in Sachsen angesprochen werden. Dort hatte er zwei große Chancen vergeben, die dieses Teufelsrad mit den Selbstzweifeln in seinem Kopf in Bewegung gesetzt haben. „Wir dürfen nicht fahrlässig sein und müssen unsere Chancen nutzen“, sagt der 24-Jährige.

Inzwischen bringen die Gegner Fortuna mehr Respekt entgegen

Die jüngste Erfolgsserie hat in Duckschs Augen nur einen Nachteil. „Wir werden nicht mehr unterschätzt“, sagt er und denkt auch an das Spiel der Fortuna gegen Dortmund, als der Herbstmeister nicht etwa unglücklich verloren hatte. „Aber das zeigt jetzt auch unsere Stärken auf, wie respektvoll die generischen Mannschaften uns inzwischen begegnen.“ Das habe sich das Team von Friedhelm Funkel hart erarbeiten müssen. Es mache die Sache allerdings nicht leichter.

Und was macht den „neuen Marvin Ducksch“ nun aus? So viel habe er nach eigener Aussage gar nicht verändert. „Ich bin trotz allem ein positiver Mensch geblieben und habe mir in der Winterpause einiges vorgenommen“, sagt Fortunas Angreifer. Das haben seine Mitspieler und der Trainer deutlich wahrgenommen.