Fortuna stürmt den „Betze“

2. liga Beim 2:0 in Kaiserslautern erzielt Ranisav Jovanovic beide Treffer. Düsseldorf kontert stark und steht in der Abwehr sicher.

Kaiserslautern. Rund 3000 mitgefahrene Fortuna-Fans verausgabten sich am Freitag Abend lautstark - gegen deutlich mehr als zehn Mal so viele Heim-Anhänger.

Wie die Düsseldorfer Fußballer auf dem Rasen, bei denen die gewaltige Kulisse offenbar "die Motivation automatisch noch höher geschraubt hat", wie Trainer Norbert Meier nach dem Spiel konstatierte: Der Zweitliga-Aufsteiger gewann mit 2:0 (2:0) auf dem Betzenberg, brachte dem Tabellenzweiten die erste Saisonniederlage bei.

"Das war völlig verdient, wir zollen dem Gegner jeglichen Respekt", sagte FCK-Trainer Marco Kurz.

Es war der erste echte "Sieg" eines Düsseldorfer Teams auf dem Betzenberg überhaupt. Der bisher einzige resultierte aus einem Urteil des Sportgerichts in der Saison 1976/77, das nach einem Spielabbruch zugunsten der Fortuna entschieden hatte.

Am Freitag Abend löste es die Fortuna sportlich beachtlich, entsprechend zufrieden war Fortuna-Trainer Meier: "Ich mache das ja sonst nur ungern, aber ich muss meiner Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen." Denn die Sensation war vollauf verdient.

Dass Meiers Elf vor 41 493 Zuschauern in Quietscheenten-gelben Trikots und grauen Hosen den Rasen betreten musste, dafür hatte Betreuer Aleks Spengler sorgen müssen. Weil die schwarzen Auswärtstrikots der Düsseldorfer dem Weinrot-Ton der Pfälzer zu ähnlich gewesen sein sollten. Das Heim-Rot kam für die Fortunen bei den "Roten Teufeln" naturgemäß nicht in Frage.

Im Rausche des Sieges hielt Spengler die Fortunen anschließend an, sämtliche Gelb-Hemden ins Publikum zu werfen - bloß keine Glücksbringer produzieren, die bei nächster Gelegenheit wieder getragen werden müssten.

Die Gäste setzten auf die bewährte Kompaktheit mit zwei engen Viererreihen, arbeiteten fleißig "gegen den Ball", wie es Meier gerne sieht. Die 1:0-Führung gelang durch eine einstudierte Freistoßvariante: Marco Christ flankte vom Strafraum-Eck diagonal vor das Tor, Claus Costa köpfte in die Mitte, wo Ranisav Jovanovic nur einschieben musste (18.). Viel mehr musste der Stürmer beim 2:0 (24.) auch nicht leisten, außer sich beim Querpass von Christ in Position für den Einschieber zu bringen.

Nach dem Wechsel brachte FCK-Trainer Marco Kurz den dritten Stürmer, Lautern erhöhte den Druck und kam zu Möglichkeiten. Jedoch fiel den Gastgebern immer weniger ein. Wenn Torwart Thomas Sippel bei einem 16-m-Flachschuss von Martin Harnik nicht glänzend reagiert hätte, wäre die Sensation schon perfekt gewesen. Nach 90 Minuten war sie es - und die Lautstärke der Gäste-Fans hatte die FCK-Anhänger längst überstimmt.