Fortuna Düsseldorf Rensing ist vor Konkurrenz nicht bange

Wiesensee · Fortunas Torhüter geht seine Aufgaben gelassen an. Der 35-Jährige hat in sieben Jahren im Klub viel erlebt.

Ob es die Abgänge wichtiger Spieler sind oder die interne Torhüter-Konkurrenz: Michael Rensing (r.) wirkt immer gelassen und fokussiert.

Foto: Christof Wolff

Michael Rensing ist passionierter Golfspieler. Von seinem Zimmer und dem Frühstücksraum ist der sehr schön angelegte Golfplatz am Hotel gut einzusehen. „Ich muss ehrlich zugeben, wenn ich zweimal am Tag so trainiert habe wie in dieser Vorbereitung, steht mir danach nicht mehr der Sinn nach Golfspielen“, sagt Fortunas bisheriger Stammtorhüter, der in der kommenden Fußball-Bundesliga-Saison deutlich mehr Konkurrenz erhalten wird. Über Florian Kastenmeier sagt er, dass er in ihm ein großes Talent sieht. „Er hat sich gut eingefügt, aber bei uns im Torwartteam gibt es eigentlich nie Probleme“, sagt der 35-Jährige, der auch bei Nennung des Namens Zack Steffen völlig gelassen bleibt. Der US-Torhüter soll nach dem Ende des Gold-Cups am Sonntag (Ortszeit) schon eine Woche später in Düsseldorf antreten. „Jeder Torhüter, der zur Fortuna kommt, braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit, weil Claus Reitmaier schon andere Sachen macht als andere Torwarttrainer. Das kann schon ein paar Wochen dauern, um da richtig reinzukommen“, sagt Rensing.

Mit einem kurzen Blick schaut Fortunas Schlussmann auf die Vertragsverhandlungen mit dem Verein im Frühjahr zurück. Eine Überraschung sei die Verlängerung seines Kontraktes ja nicht gewesen. „Ich bin jetzt sieben Jahre hier und habe immer gute Leistungen gebracht“, sagt der Torhüter. „Natürlich wäre auch ein Umbruch legitim gewesen. Aber Fortuna hat auch gemerkt, was sie an den älteren Spielern wie Adam Bodzek, Oliver Fink und mir hat.“ So habe sich das Trio auch eine Vertragsverlängerung verdient. Rensing erklärt, dass er nach wie vor sehr motiviert ist und sich in Düsseldorf sehr wohl fühlt. „Grundsätzlich war es mein Wunsch, hier zu bleiben und die Karriere bei der Fortuna zu beenden.“ So schlug Rensing die Angebote anderer Vereine aus und kann mit Frau und Kind im neugebauten Haus bleiben. „Letztlich waren wir uns schnell einig.“

Der Routinier geht mit Kritik an seiner Person gelassen um

Rensing empfindet auch Stolz, die schwierigen Zeiten mit der Fortuna durchgestanden, etwas Erfolgreiches aufgebaut zu haben und im erfolgreichen vergangenen Jahr dabei gewesen zu sein. Das soll auch in der kommenden Saison gelingen. „Wir werden nicht vom internationalen Geschäft träumen, sondern jedes Spiel so ernsthaft angehen, wie zuletzt“, sagt er.

Natürlich hat er die Kritik an seiner Person in der ersten Saisonhälfte zur Kenntnis genommen. „Auch mit der Hinrunde bin ich ganz zufrieden, aber wenn eine Mannschaft ein Spiel verliert, geraten auch die Leistungen des Torhüters in den Hintergrund“, sagt er. „In den Spielen gegen Leverkusen und Schalke waren unglaubliche Bälle dabei, aber das war dann hinterher vergessen.“ Das änderte sich in der Rückrunde. Es wurden Spiele gewonnen, die vielleicht ohne die glänzenden Paraden von Rensing anders verlaufen wären. Dass Fortuna in Jaroslav Drobny zu Beginn der Rückrunde einen ernsthafteren Konkurrenten verpflichtete, hat der 35-Jährige zwar zur Kenntnis genommen. An seiner Einstellung oder Motivation hat das allerdings nichts geändert. Und nun kommt noch Zack Steffen, der von vielen Fachleuten als neue Nummer eins gesehen wird. „Auch wenn ich acht Torhüter neben mir hätte, ich gebe immer mein Bestes.“

Vor der neuen Saison und angesichts der Veränderungen im Kader macht sich  Rensing keine Sorgen. „Der Verein wird schon dafür sorgen, dass wir gute neue Spieler bekommen werden“, sagt der Torhüter, der aber auch einräumt, dass der Abgang von Benito Raman und Dodi Lukebakio sehr schmerzhaft ist. „Das waren zwei Eckpfeiler unserer Mannschaft und echte Typen. Aber das ist der normale Lauf im Profifußball.“