Fortuna vergibt möglichen Sieg: 1:1 gegen Mainz
Düsseldorf. Da waren sie also wieder, die „Ultras Düsseldorf“: Noch vor dem 1:1 (1:1) der Düsseldorfer Fortuna gegen den FSV Mainz hatte die Fangruppierung das Ende des zwischenzeitlichen Zurückhaltens erklärt und in einem offenen Brief angekündigt, dass sie die Mannschaft ab sofort wieder unterstützen werden: "Für Fortuna stehen die entscheidenden Wochen im Kampf um den Klassenerhalt bevor und es ist an der Zeit, gemeinsam mit der gesamten Fanszene als Einheit hinter der Mannschaft zu stehen."
Auch vor diesem Hintergrund musste der Punkt gegen die Mainzer in jedem Fall als Teilerfolg angesehen werden, selbst wenn der Vorsprung auf den Relegationsrang jetzt nur noch sieben Punkte beträgt.
Bereits nach sechs Minuten waren die Gastgeber durch ein Eigentor von Bo Svensson in Führung gegangen, hatten sich diese in der Folge verdient. Der Ausgleich für die in der ersten Hälfte schwachen Mainzer durch Ivan Klasnic (41.) wurde begünstigt durch einen verlorenen Zweikampf von Axel Bellinghausen und durch Fabian Giefers Fehlgriff bei der anschließenden Flanke von Marco Caligiuri.
In der zweiten Hälfte lieferten sich beide Teams ein offenes Duell, aber ohne dass sich noch etwas Entscheidendes ereignete, so dass die Punkteteilung am Ende gerecht erschien. An der Unterstützung mangelte es jedenfalls nicht im letzten Duell des 24. Spieltags der Fußball-Bundesliga am frühen Sonntagabend.
Trainer Norbert Meier hatte gegenüber dem Spiel der Vorwoche zwei Positionen verändert: Dani Schahin spielte diesmal von Beginn an, nachdem er in Schalke nach wenigen Minuten für den verletzten Stefan Reisinger eingewechselt worden war. Statt Oliver Fink durfte der zuletzt krank ausgefallene Robbie Kruse auflaufen.
Die Mainzer präsentierten sich nach dem DFB-Pokalspiel auf vier Positionen verändert: Im Tor stand Christian Wetklo statt Heinz Müller, vor ihm durften Yunus Malli, Ivan Klasnic und Andreas Ivanschitz statt Chinedu Ede, Nicolai Müller und Adam Szalai von Beginn an spielen. Statt sich an diese Umstellungen gewöhnen zu können, gab es erst einmal die kalte Dusche: Bo Svensson traf per Kopf ins eigene Tor zum 1:0 für die Fortuna (6.).
Der Mainzer Verteidiger wollte zurück zum Torwart köpfen, der aber in die andere Ecke unterwegs war. Schahin war als letzter Fortuna mit dem Kopf am Ball gewesen, an dessen zunächst gegebener Richtung hatte sich Wetklo orientiert.
In der Folge suchte Mainz den Weg zurück ins Spiel, die Fortuna spielte weiter frech und aggressiv nach vorne, verdiente sich die glückliche Führung im Nachhinein. Unter anderem durch einen Pfostenschuss von Axel Bellinghausen (28.).
Umso schockierender war der Ausgleich, der beinahe aus dem Nichts fiel: Bellinghausen konnte Marco Caligiuris Eindringen in den Strafraum nicht verhindern, die gelupfte Flanke rutschte Torwart Fabian Giefer durch die Hände. Hinter ihm auf der Torlinie köpfte Ivan Klasnic ein (41.).
Nach dem Wechsel kam Nicolai Müller für Klasnic, und die Mainzer wirkten insgesamt wacher. Die Fortunen hielten dagegen, kamen aber über gute Ansätze bei ihren Kontern lange nicht hinaus. Aus der optischen Überlegenheit mit bis zu 60 Prozent Ballbesitz machten die Gastgeber zu wenig, als dass mehr hätte rausspringen können als ein Zähler.
Das macht die anstehende Auswärtsaufgaben bei Bayern München und dem VfL Wolfsburg zudem kaum leichter. Zumindest sorgten die „Ultras“ wieder für Stimmung, um die Mannschaft nach vorne zu peitschen. Anfang des Jahres hatte die maßgeblich für die lautstarke Unterstützung zuständige Fangruppierung die Aktivitäten im Stadion eingestellt und hatte das mit internen Problemen begründet.
Es sei der einzig richtige Weg gewesen, um in einer Phase der Selbstfindung die Gruppe neu strukturieren und organisieren zu können. "Wir sind uns bewusst, dass auch wir in der Vergangenheit Fehler gemacht haben und der nötige Respekt gegenüber anderen Fortuna-Fans hin und wieder zu kurz gekommen ist.“ Es sei das erklärte Ziel, diese Fehler in Zukunft nicht zu wiederholen.