Fortuna verliert Generalprobe

Beim 3:4 gegen Borussia Dortmund zeigt das Köstner-Team eine gute Leistung.

Fortunas Tugrul Erat (r.), hier gegen Mats Hummels von Borussia Dortmund, bereitete ein Tor vor.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Außer dem FC Bayern München kann die Fortuna derzeit wohl kaum einen hochkarätigeren „Sparringspartner“ in Deutschland finden als Borussia Dortmund. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit trafen die beiden Mannschaften am Dienstag auf dem Trainingsgelände des Tabellendritten der Fußball-Bundesliga aufeinander. Es war die Generalprobe des Zweitligisten vor dem ersten Spiel der Restrunde am kommenden Montag bei 1860 München.

Angst vor einer Blamage hatte Lorenz-Günther Köstner nicht. Fortunas Trainer wollte weitere Erkenntnisse und die Gewissheit, dass seine Mannschaft gut gerüstet ist für die letzten 15 Spiele der Saison. Während vor dem Trainingslager der Auftritt des Zweitligsten beim 0:4 in Leverkusen noch einem spielerischen Offenbarungseid geglichen hatte, konnte die Fortuna am Dienstag über weite Strecken sehr gut dagegenhalten. Selbst ein frühes 0:1, ein schön herausgespielter und von Marco Reus erzielter Treffer (8. Minute), konnte die Gäste nicht beeindrucken. Ganze zwei weitere gefährliche Angriffe brachte der in nahezu bester Aufstellung angetretene BVB in der ersten halben Stunde vor das von Fabian Giefer gut (und lautstark) gehütete Tor der Fortuna.

Testspiel: Fortuna unterliegt Dortmund mit 3:4
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Die Mannschaft hat die Forderung des Trainers nach einer stabileren Spielweise sehr gut umgesetzt. Obwohl die Düsseldorfer höher verteidigten, stand die Defensive sehr kompakt. Die Hereinnahme von Adam Bodzek in die Innenverteidigung machte sich bezahlt. So hatte Nebenmann Martin Latka sogar die Ruhe, bei einem Eckstoß per Kopf für den 1:1-Ausgleich zu sorgen. Das lässt darauf schließen, dass dieses Gespann auch in der 2. Liga im Abwehrzentrum beginnen wird, obwohl sich Adam Bodzek (nicht nur beim 3:4) einige Fehlpässe im Spielaufbau leistete.

Die Hoffnung, dass die Fortuna der spielerischen Klasse und dem Druck der Westfalen über die gesamte Distanz widerstehen könnte, erfüllte sich erwartungsgemäß nicht. Marcel Schmelzer erzielte noch vor der Pause das 2:1, Jonas Hofmann erhöhte nach dem Wechsel für den fast komplett durchgewechselten Bundesligisten auf 3:1.

Während die Dortmunder nun auch mit Sahin, Bender und Aubameyang weiter munter nach vorn spielten, versuchte die Mannschaft von Lorenz-Günther Köstner die Ordnung zu halten und die wenigen eigenen Angriffe zielgerichteter nach vorne zu bringen. Dabei hatte Fortunas Neuer, Michael Liendl, nach seiner Einwechslung einige gute Aktionen. Vor dem Pfostenschuss von Charly Benschop war er ebenso am Angriff beteiligt wie wenig später, als Tim Golley nach einer Flanke von Tugrul Erat zum Volley-Abschluss und Anschlusstreffer kam. Einen abgeblockten Liendl-Freistoß verwertete Oliver Fink sogar zum zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich. Etwas unglücklich fiel dann doch noch der insgesamt verdiente Siegtreffer für die Dortmunder, nachdem Paurevic einen Schuss von Hofmann unhaltbar für Giefer abgefälscht hatte.

„Das war nicht gut, aber immerhin ordentlich, wie wir uns hier verkauft haben“, sagte Köstner. Fortunas Trainer bemängelte aber: „Wir haben zu oft im Spielaufbau unnötig den Ball verloren.“ Mit Michael Liendl war Köstner zufrieden: „Er hatte einige vielversprechende Aktionen.“