Fortuna verliert in Dresden
Dresden. Fortuna Düsseldorf musste im Montagsspiel der 2. Fußball-Bundesliga bei Dynamo Dresden unbedingt nachlegen. Der SC Paderborn hatte sich am Wochenende vorbei auf den dritten Platz geschoben, mindestens einen Zähler brauchten die Gäste für die Rückeroberung des Relegationsplatzes.
Angesichts des bereits sicheren Klassenerhaltes der Dresdener schien das kein großes Problem zu sein, zumal Dynamo drei Heimspiele lang nicht gewonnen hatte.
Am Ende unterlagen die Düsseldorfer aber verdient mit 1:2 (1:1), müssen nun auf Ausrutscher der Paderborner hoffen und besiegelten damit zudem den Aufstieg der SpVgg Greuther Fürth in die erste Bundesliga, die als Erster nicht mehr eingeholt werden kann. Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte kurzfristig in der Innenverteidigung Jens Langeneke ersetzen müssen, der sich im Training einen Bluterguss in der Wade zugezogen hatte.
Juanan rückte dafür in die Start-Elf. Zudem blieb der eher defensivere Adam Bodzek überraschend draußen, dafür kam Thomas Bröker ins linke Mittelfeld. Oliver Fink rückte auf die Bodzek-Position vor der Abwehr, sollte von dort entsprechend offensive Akzente setzen. Weil Sascha Rösler nach seiner „Pause“ gegen den FSV Frankfurt (1:0) und auch noch Ranisav Jovanovic an alter Wirkungsstätte im Sturm ran durfte, war das Signal klar: Mit vier gelernten Stürmern in der Start-Elf setzten die Fortunen von Beginn an alles auf Offensive.
„Wir wollen alle Kräfte mobilisieren, diesen dritten Platz zu erreichen“, sagte Meier vor dem Spiel in Dresden. Doch dieser Schuss ging erst nach hinten los. Weil sich Rechtsverteidiger Christian Weber und Innenverteidiger Assani Lukimya gegenseitig behinderten, kam Zlatko Dedic im Strafraum an den Ball, ließ Torwart Robert Almer mit einem schnellen Flachschuss zum 1:0 (6.) keine Abwehrchance. Nicht nur wegen des frühen Schocks durch das Gegentor wollte bei verkrampften Fortunen so gar nichts zusammenlaufen in der ersten halben Stunde.
Dresden bestimmte das Geschehen, die Düsseldorfer schienen sich erst Stück für Stück neu sortieren zu müssen. Ein Teil davon war der 18-m-Schuss von Oliver Fink (26.), den Dynamo-Torwart Benjamin Kirsten gerade noch mit der Faust ablenken konnte. Insgesamt wirkten die Gäste aber zu konzeptlos und spielten zu behäbig. Ganz im Gegensatz zu den wie befreit aufspielenden Dresdenern, die immer wieder gefährlich den Weg nach vorne fanden.
Natürlich dank des Offensiv-Duos Dedic und Mickael Poté, der mit einem Kopfball nur knapp am Tor vorbei zielte (40.). Vor dem Spiel hatten beide bereits elf Treffer in dieser Saison erzielt. Der Flachschuss von Bröker im direkten Gegenzug war deutlich harmloser, so dass Kirsten keine Probleme hatte. Aber als wenn der Düsseldorfer einfach nur geprobt hatte: Von der Strafraumgrenze zog Bröker kurz darauf mit rechts einfach mal ab, und die Kugel schlug zum 1:1 (44.) im Winkel ein.
Es war das achte Saisontor des 27-Jährigen, das erste auf fremdem Platz, und fiel zum berühmten „psychologisch“ günstigen Zeitpunkt. Etwas schmeichelhaft war der Ausgleich schon, nach der Pause knüpfte Dynamo an das mutige Offensivspiel an. Auf der anderen Seiten mussten Einzelaktionen herhalten: Christian Webers Weitschuss (57.) strich nur knapp über die Latte.
Gefährlicher war aber Dynamo, nach einem abgeprallten Freistoß musste Almer gegen den Volleyschuss von Robert Koch (62.) aus kurzer Distanz eine Glanzparade auspacken. Kurz darauf stand der Österreicher wieder im Mittelpunkt des Geschehens, als nach einem Eckball das Chaos ausbrach im Fortuna-Strafraum: Koch traf per Kopf die Latte, den Nachschuss von Poté bekam Almer erst hinter der Linie zu fassen — Dresden führte mit 2:1 (70.).
Weil Dedic den Ball ohnehin noch über die Linie gedrückt hatte, blieben ohnehin jegliche Diskussionen aus. Mit der Einwechslung von Timo Furuholm setzte Meier kurz vor Schluss das erneute offensive Signal — nun mit fünf Stürmern auf dem Feld, zuvor war Ilsö schon für Rösler „positionsgetreu“ gekommen. Zumindest traf Jovanovic per Kopfball die Latte (83.).
Und Oliver Fink zwang Kirsten per Weitschuss zur starken Abwehr in der Nachspielzeit. Aber letztlich können die Fortunen nach der verdienten Niederlage in Dresden den Relegationsplatz nicht mehr aus eigener Kraft erreichen.