Fortuna: Zum Abschied ein Aufstieg?
Es ist der letzte Fortuna-Einsatz für eine Handvoll Spieler. Bleiben Thomas Bröker und Assani Lukimya jetzt doch noch?
Düsseldorf. Fortuna-Trainer Norbert Meier musste es selbst zugeben: Dieser „Schwebezustand“ zwischen erster und zweiter Fußball-Bundesliga mache ihm hin und wieder zu schaffen: „Du musst gedanklich bei allem dabei bleiben — da ist der Kopf voll mit allen möglichen Dingen.“
Wenn Manager Wolf Werner beispielsweise das Zwiegespräch mit dem Trainer über einen möglichen Zugang für die kommende Saison suchte. Gut also, dass heute Abend nach dem Relegations-Rückspiel des Fußball-Zweitligisten gegen Hertha BSC (20.30 Uhr, Arena) Gewissheit herrschen wird und die Planungen für die kommende Saison über die bisherigen Verpflichtungen hinaus konkreter werden können.
Und wenn es mit dem Aufstieg klappt, wird es auch für jene interessant, die den Klub mehr oder weniger schon verlassen hatten. Für einige andere Spieler wird es heute Abend in der Arena beim Relegations-Rückspiel aber der letzte Auftritt im Fortuna-Trikot werden. Die WZ beschreibt die Schicksale der bald „Vertragslosen“:
Michael Ratajczak: Der Torwart ist wohl die tragischste Figur im Rennen um die neuen Verträge. Angeblich soll schon im Winter die Trennung beschlossene Sache gewesen sein, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Trotzdem startete die Fortuna mit „Rata“ als Nummer eins ins neue Jahr, statt einen logischeren Torwart-Wechsel zur Winterpause vorzunehmen.
Drei Spiele durfte er noch absolvieren, wurde dann eher überraschend durch Robert Almer ersetzt. Weil sich der Österreicher aber am viertletzten Spieltag verletzte, muss Ratajczak jetzt den Aufstieg sichern — und darf danach seine Sachen packen?
Assani Lukimya: Eigentlich war der Innenverteidiger schon weg, hatte angesichts der Vertragsunterschrift beim 1. FC Köln mächtig Ärger von den Fans kassiert. Doch der Abstieg der Kölner ließ den Vertrag ungültig werden, „Luki“ könnte nun doch bleiben. Der Kongolese will unbedingt in die Bundesliga — warum nicht mit der Fortuna? „Ich habe immer gesagt, dass ich mich in Düsseldorf wohlfühle. Nach dem Spiel gegen Berlin rede ich mit Fortuna“, sagt Lukimya.
Tobias Levels: Der Rechtsverteidiger war von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen worden, das in dieser Saison sogar einen Teil des Gehaltes übernommen hatte. Will er bleiben, müsste er Gehaltseinbußen einnehmen.
Sascha Dum: Der Durchbruch blieb ihm auch im zweiten Jahr in Düsseldorf verwehrt. Nach 21 Einsätzen in der vorheritgen Saison kam der 25-Jährige immerhin auf 24 Zweitligaspiele in der abgelaufenen Spielzeit, wurde aber 17 Mal eingewechselt. Zumindest zeigte sich der Mittelfeldspieler als Linksverteidiger einsetzbar.
Thomas Bröker: Nach der Beinahe-Einigung über eine Verlängerung schien es für Bröker keine Zukunft mehr bei der Fortuna zu geben. Durch einen Beraterwechsel waren die Verhandlungen ins Stocken geraten. Jetzt ist offenbar alles wieder möglich — zumal er sich mit dem Ausgleich im Relegations-Hinspiel in die Herzen der Fans geschossen hatte.
Ranisav Jovanovic: Der Deutsch-Serbe könnte sich mit seinem zweiten Fortuna-Aufstieg noch in den Geschichtsbüchern der Fortuna verewigen. Seine Zukunft dürfte aber eher nicht in Düsseldorf liegen. Zwar sorgte „Rani“ im Saison-Endspurt für einigen Schwung bei seinen Einwechslungen. Die Frage ist aber, ob es für die erste Liga reicht?
Adam Matuschyk/Maximilian Beister: Bei beiden ausgeliehenen Profis deutete sich schon früh an, dass sie zu ihren Klubs zurückkehren werden.
Sascha Rösler: Der Routinier erklärte vor einigen Tagen sein Karriereende, soll demnächst als Funktionsträger bei der Fortuna eingebunden werden und würde am liebsten seinen Abschied mit seinem vierten Bundesliga- Aufstieg krönen.