Fortuna Düsseldorf Fortunas Gegner tritt mit "Buffon des Erzgebirges" an

Seit fast zehn Jahren hütet Martin Männel das Auer Tor. In Düsseldorf steht er zum 300. Mal zwischen den Pfosten der "Veilchen".

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Düsseldorf. Am Mittwoch startet auch Fortuna in die Rückrunde. Gegner in Düsseldorf ist Erzgebirge Aue. Es gibt sie noch. Zumindest in der Zweiten Liga. Während für die meisten Stars der Bundesliga ihr Arbeitgeber inzwischen fast ausschließlich zur reinen Geldvermehrung dient und bei entsprechenden Angeboten immer häufiger die Freigabe erpresst wird, ist im Unterhaus des deutschen Fußballs die Vereinstreue durchaus noch vorhanden. So trägt Jan-Philipp Kalla seit 2003 das Trikot des FC St. Pauli, Ken Reichel läuft seit 2007 bei Eintracht Braunschweig wie ein Motor und Marc Schnatterer ist seit 2008 zum Gesicht des 1. FC Heidenheim geworden.

Martin Männel gehört gleichfalls zur Kategorie dieser treuen Seelen. Für den Torhüter des FC Erzgebirge Aue wird der Restrunden-Auftakt bei Fortuna Düsseldorf dann auch ein besonderes Spiel sein - zum 300. Mal steht Männel zwischen den Pfosten der "Veilchen". Nach Kalla und Reichel sowie knapp vor Schnatterer ist Männel damit aktuell der Zweitliga-Spieler mit der drittlängsten Vereinszugehörigkeit. Vor fast zehn Jahren kam er vom FC Energie Cottbus ins Lößnitztal und dort will Martin Männel auch noch einige Jahre lang bleiben.

Am Heiligen Abend verlängerte der 29-Jährige seinen Vertrag bis Juni 2022. Von FCE-Präsident Helge Leonhardt wird er daher schon als lebendes Denkmal bezeichnet. "Martin ist für unseren Verein eine Leitfigur. Er ist die Zugmaschine für Mannschaft, Fans und Öffentlichkeit." Im nur 16 000 Einwohner zählenden Aue kennt jeder den Schlussmann der "Veilchen". Egal ob Bäcker, Friseur oder Metzger - für alle ist er der Martin. Lediglich seine Frau Doreen siezt ihn gelegentlich. Als Journalistin muss sie bei Interviews mit ihrem Mann vor der TV-Kamera die Seriosität wahren.

Seriös erledigt auch Männel seinen Job. Der Torwart ist zwar ehrgeizig und rüttelt seine Vorderleute schon mal mit klaren Worten auf. Insgesamt aber gilt der gebürtige Henningsdorfer als bodenständig. Mit dem neuen Vertrag wird er 14 Jahre beim FCE sein. Eine Vereinstreue, die ihn laut Präsident Leonhardt zum "Buffon des Erzgebirges" macht. "Sportlich kann ich da nicht ganz mithalten", sagt Männel. Er weiß, dass seine 1,83m eine noch größere Karriere verhindert haben. Hält er in Düsseldorf seinen Kasten sauber, ist er für die Auer Fans jedoch sicherlich der Größte.